Ich bin in einem Haushalt mit vier Schwestern aufgewachsen - ein klassisches weiblich dominiertes Umfeld.
Ich denke, dass ich daher schon recht früh lernen musste, viele Kompromisse einzugehen.
Und so waren die meisten Filme und Fernsehsendungen, die ich mir ansah, die klassischen Mädchen- & schnöseligen Liebesfilme.
Als ich etwa zwölf Jahre alt war, war meine ältere Schwester hin und weg von der Twilight-Saga.
Ehrlich gesagt, habe ich mich nie wirklich dagegen gewehrt, diese Filme und Serien anzuschauen, vielleicht habe ich sie sogar insgeheim auf gewisse Weise genossen.
Es kam soweit, dass ich letztes Jahr mit meiner Schwester sogar unbedingt das Cullen House in Portland, OR besuchen musste.
(well, hey, I mean the architecture of the house is actually pretty fu*king dope)
Doch mit zunehmendem Alter und dem Rückblick auf meine Kindheit wurde mir bewusst, wie unrealistisch die meisten dieser Geschichten wirklich sind.
Und da meine jüngste Schwester nun zwölf Jahre alt und die Twilight-Saga wahrscheinlich öfter gesehen hat, als man an beiden Händen abzählen kann, möchte ich mir einen kurzen Moment Zeit nehmen, um über die toxische Beziehung zwischen Edward und Bella zu sprechen.
Ja, sogar Robert Pattinson selbst kritisierte die Show in verschiedenen Interviews und nannte sie “cringe”.
Die Kritik rund um die Twilight-Saga
Die Twilight-Bücher und -Filme stehen seit vielen Jahren heftig in der Kritik, und das aus vielen Gründen. Doch im Wesentlichen dreht sich die Kritik hauptsächlich um die Beziehung zwischen Bella und Edward.
Im Jahr 2005 präsentierte Stephenie Meyer ihre einzigartige Vision von Vampiren und Werwölfen im ersten Roman „Twilight“ einer vierteiligen Buchreihe.
Die zentrale Geschichte konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem Vampir Edward Cullen und der sterblichen Bella Swan, die zahlreiche Hindernisse überwanden, um ein gemeinsames Leben zu führen, während Bella schließlich selbst zu einem Vampir wurde.
Aber das war dir sicherlich bereits bekannt.
Eines der am meisten kritisierten Elemente aus den Twilight-Büchern und -Filmen war die Beziehung zwischen Edward und Bella, die viele Warnsignale auslöste, weil sie äußerst toxisch war.
Stephenie Meyer erhielt aus diesem Grund viel Gegenwind, da viele ihr vorwarfen, psychischen und emotionalen Missbrauch zu romantisieren, auch wenn sie behauptet, Bella sei eine “Feministin”.
Die Probleme in der Beziehung zwischen Edward und Bella beginnen damit, wie Meyer Bella als ein hilfloses Mädchen darstellt, das ständig gerettet werden muss.
Wenn nicht von Edward, dann von ihrem besten Freund Jacob Black, der ebenfalls in sie verliebt ist. Ja, zwei eifersüchtige Jungs kämpfen um ein schwaches Mädchen - was eine faszinierende Liebesgeschichte.
Möglicherweise in dem Bemühen, dies zu rechtfertigen, wird Bella als äußerst ungeschickt dargestellt und ist ständig in Unfälle verwickelt.
Ironischerweise macht genau diese Unsicherheit, die auf mangelndem Selbstwertgefühl beruht, sie für einige "interessant" und wünschenswert.
Sie wird als jemand gezeigt, der immer auf Rettung angewiesen ist.
Ein klassisches Opfer, das nie gelernt hat, Grenzen zu setzen. Ebenso könnte argumentiert werden, wie beide Parteien in dieser Beziehung massive Bindungsprobleme hatten.
Edward Cullen wurde als Retter in der Not dargestellt, aber die Beziehung zwischen den beiden basierte hauptsächlich auf Kontrolle und Angst.
Er verfolgte sie unter dem Vorwand, sie zu "beschützen" und "sich um sie zu kümmern".
Seine Macht über Bella war so groß, dass sie selbst nachdem er fort ging immer noch von ihm kontrolliert wurde. Dies wurde im zweiten Teil der Filmreihe durch ihre Halluzinationen dargestellt.
Als er sie verließ, verfiel Bella in eine Art Schockstarre. Ihr Liebeskummer und die depressiven Episoden wurden romantisiert.
Am Anfang von "Twilight" knüpfte Bella Freundschaften, nachdem sie nach Forks gezogen war. Aber als sie mit Edward ausging, distanzierte sie sich von ihren Freunden und ihrer Familie.
Nachdem er gegangen war, begann sie, wieder Bindungen zu ihren Freunden zu knüpfen, aber sie distanzierte sich erneut, als er zurückkehrte.
Oh hell yea, solch eine Freundin braucht man wirklich, nicht wahr?
Als sie schließlich zu einem Vampir wurde, wurde diese Distanz noch größer, da sie nicht mehr in der Nähe ihres Vaters Charlie sein konnte, der keine Ahnung hatte, was mit ihr passierte.
Einige Psychotherapeuten, wie Rachel Wright, haben darauf hingewiesen, dass Twilight die Vorstellung verbreitet, dass Frauen besser sind, wenn sie langweilig und unterwürfig sind, und dass Machtmissbrauch nicht mit Liebe, sondern mit Missbrauch gleichzusetzen ist.
Stephenie Meyer und viele Fans von Twilight haben diese Kritik jedoch verteidigt.
In einem ihrer letzten Auftritte beim "Remember Podcast" betonte sie, dass die Beziehung zwischen Edward und Bella nicht die ist, die man normalerweise in einer “normalen” Beziehung findet.
Sie betonte, dass Edward ein übernatürliches Wesen sei und die Romane als Fantasy geschrieben wurden, nicht als realistische Darstellung einer alltäglichen Partnerschaft.
Möglicherweise mag das für einige Sinn ergeben, aber für diejenigen, die gesunde Beziehungen führen, erscheint es dennoch problematisch.
Solche Serien und Filme können einen Einfluss auf das Unterbewusstsein von Kindern haben, und für die meisten sind Mama und Papa auch nicht gerade das beste Beispiel für eine gesunde Partnerschaft.
Die Tatsache, dass es sich um Fantasy handelt und nichts mit der Realität zu tun hat, rechtfertigt nicht die Anzeichen von Missbrauch in dieser Beziehung.
Diese Beziehung sollte nicht vergöttert, sondern als Lerngelegenheit betrachtet werden.
Obwohl Bella sich dafür entschieden hat, an Edwards Seite zu bleiben, ist es nicht zu übersehen, dass Edward zu viel Kontrolle über sie ausübte, einschließlich des Stalkings, währenddessen sie schlief (I mean what a fucking creep), und diese Aspekte sollten nicht ignoriert werden, wenn man Twilight genauer betrachtet.
Also sorry Jasmin, dass ich dir hiermit die “traumhafte Fantasie” zerstört habe. :P
Team Jacob gewinnt. 🐺
