Happiness

Grenzen in Beziehungen

Grenzen in Beziehungen

Ich denke wir alle haben schon vom Thema Grenzen setzen gehört. Das Ding ist bloß, dass kein magischer Zaubertrick für unsere Beziehungsprobleme (oder eine verpasste Gelegenheit) ist.


Aber hey, sie sind definitiv der Schlüssel zu einem gesunden Selbstwertgefühl und einem selbstständigen Mindset.

Grenzen in Beziehungen sind wie ein Selfie-Filter für dein emotionales Wohlbefinden. 


Sie schützen dich vor Drama und halten deine Beziehungen im Gleichgewicht.


Sobald du deinen Grenzen kennst und an ihnen arbeitest, wirst du spüren, wie sich dein Selbstbewusstsein, deine innere Stärke und deine emotionale Balance verbessern.

Übrigens, Grenzen sind auch attraktiv. 


Stell dir jemand vor, der seine Grenzen kennt und sie selbstbewusst verteidigt - jemanden, der die perfekte Mischung aus Entdeckerlust und Respekt verkörpert. 


Solche Menschen ziehen andere magisch an.


Also lass uns nicht länger warten, denn es ist an der Zeit, deine persönlichen Grenzen zu stärken und deine Beziehungen zu bereichern.

Hast Du Probleme Grenzen zu setzen?

Strugglest du mit deinen persönlichen Grenzen?


Okay, chill die Base, ich hab hier 'ne kleine Checkliste für dich. 


Stell dir vor, wir machen so 'nen Insta-Story-Quiz, voll easy. 


Also, "Du könntest ein Grenzproblem haben, wenn..." - check das mal ab:


Fühlst du dich manchmal wie der Emotionslieferant, den andere für ihren eigenen Vorteil ausnutzen?


Hast Du ein Helfersyndrom und bist stets der Retter in der Not?


Hängst du ständig in sinnlosen Streitereien und Debatten fest, als wärst du der Star in 'ner Reality-TV-Show?


Fühlst du dich viel zu stark von jemandem angezogen, obwohl du die Person noch gar nicht so lange kennst?


In deiner Liebesbeziehungen wechselst du zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt? Oder machst du sogar alle paar Monate diese Trennungs-und-Wiedersehen-Nummer?


Bist du ständig am Diskutieren und Verteidigen, als wärst du in 'ner Endlosschleife von "Das ist nicht meine Schuld" gefangen?


Wenn du bei ein paar dieser Fragen mit 'nem "Ja" geantwortet hast, dann bist du wahrscheinlich nicht gerade der Profi, wenn's um Grenzen in Beziehungen geht.


Und wenn du fast bei allen Fragen laut "Ja" geschrien hast, dann hast du nicht nur 'n echtes Grenzproblem, sondern wahrscheinlich auch noch 'n paar andere Baustellen in deinem Leben. 


Aber hey, kein Stress.

Was sind persönliche Grenzen?

Bevor wir uns an die Lösung dieser Grenzprobleme ranwagen, lass uns mal checken, was das Ganze überhaupt bedeutet.

Du übernimmst Verantwortung für deine eigenen Handlungen und Gefühle, aber nicht für die der Anderen.

Es gibt zwei Typen, die Probleme mit Grenzen haben: Die einen sind die Emotions-Magneten und saugen alles auf, was die anderen so fühlen und tun. 


Die anderen erwarten, dass sich die Welt nur um sie und ihre eigenen Emotionen und Handlungen dreht. Und rate mal, die beiden ziehen sich irgendwie magisch an. 


Crazy, oder?


Hier ein paar Beispiele für schlechte Grenzen, damit du den Durchblick hast:


"Du darfst nicht ohne mich auf die Party gehen! Ich bin total eifersüchtig und will nicht, dass du Spaß ohne mich hast. Also bleib gefälligst mit mir zu Hause!"


"Sorry, Jungs, ich kann heute nicht mit euch abhängen. Meine Freundin flippt aus, wenn ich Zeit ohne sie verbringe. (Gefangen im Liebesknast)"


"Meine Arbeitskollegen sind echt unfähig und ich komme immer zu spät zu Meetings, weil ich ihnen ständig sagen muss, wie sie ihren Job machen sollen. Ich komm mir hier vor wie der Babysitter!"


"Ich würde gerne den Job im Ausland annehmen, aber meine Mom würde ausrasten, wenn ich so weit wegziehe. Da müsste ich mir jeden Tag 'nen Vortrag anhören."


"Ich kann mit dir zusammensein, aber sag's bitte nicht meiner Freundin Michelle. Die dreht durch, wenn ich 'nen Freund hab und sie nicht. Drama-Queen, ey!"


In jedem dieser Fälle übernimmt die Person Verantwortung für Sachen, die nicht ihr Ding sind, oder sie erwartet, dass andere für ihre Taten und Gefühle gerade stehen.

Persönliche Grenzen: Eine Reise zum Selbst

Wenn es um persönliche Grenzen, Selbstwertgefühl und Identität geht, betreten wir einen faszinierenden Bereich des Menschseins.

Persönliche Grenzen und Selbstwertgefühl gehen Hand in Hand wie ein gut eingespieltes Volleyball-Team. 


Sie sind die Grundpfeiler, die dir helfen, deine innere Stärke zu entfalten und dein wahres Selbst zu offenbaren. Eine Art dynamisches Duo, das dich durch das Labyrinth des Lebens führt.


Die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und nicht den anderen die Schuld zu geben, sind zwei der Säulen in Nathaniel Brandens Sechs Säulen des Selbstwertgefühls, dem wohl bedeutendsten Werk zu diesem Thema.


Menschen mit hohem Selbstwertgefühl haben starke persönliche Grenzen. Und das Durchziehen starker persönlicher Grenzen ist eine Möglichkeit, das Selbstwertgefühl zu stärken.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, Grenzen in Bezug auf die Identität zu betrachten. 


Wenn du diese unklaren Bereiche der Verantwortung für deine Gefühle und Handlungen hast - Bereiche, in denen unklar ist, wer wofür verantwortlich ist, wer die Schuld trägt, warum du tust, was du tust -, entwickelst du nie ein solides Selbstbild.


Aber was hat Identität damit zu tun?


Stell dir vor, du möchtest ein Instrument lernen. Wenn du jedoch deinem Lehrer die Schuld für dein mangelnden Fortschritt gibst und du ein schlechtes Gewissen hast, weil deine Freundin sich einsam fühlt, wenn du nicht da bist, dann sind bist du nicht im Besitz dieses Aspekts deiner Identität. 


Das Instrument zu spielen ist jetzt etwas, das man tut, und nicht etwas, das man verkörpert. Es wird unauthentisch, ein weiteres Werkzeug im Spiel, um soziale Anerkennung zu bekommen, anstatt den eigenen Wunsch zu befriedigen, sich kreativ bzw. musikalisch auszudrücken. 


Das ist Bedürftigkeit. 


Du wirst zu einem Schauspieler in einem Theaterstück namens "Soziale Anerkennung", es zeugt von Hilfsbedürftigkeit, die dein Selbstwertgefühl schwächt und dich weniger attraktiv in deinem Ausdruck macht.

Weshalb klare Grenzen gut für uns sind

Nicht nur stärken persönliche Grenzen dein Selbstwertgefühl und schützen dein Identitätsgefühl, sie machen dein Leben auch verdammt viel leichter.


Stell dir mal vor:


Du lässt niemanden mehr an deinem Energiekonto knabbern.


Du hast keine Lust, ständig die Probleme anderer zu lösen, es sei denn, du bist echt in der Stimmung.


Du bist immun gegen sinnloses Gestreite und hitzige Diskussionen. Das Zeug geht einfach an dir vorbei, wie eine lahme Witzrunde.


Jeder kleine Move von deiner Familie, deinem Partner, deinen Kumpels oder Kollegen bringt dich nicht aus dem Konzept. Du bist der Meister der Gelassenheit.


Du sitzt ganz entspannt auf deinem Stuhl und zerfetzt dich innerlich, wie sich andere im Drama-Karussell drehen. 


Stell dir vor, das wär dein tägliches Leben.


Hammer, oder?


Natürlich wäre es das verdammt nochmal. 


Jeder würde es wollen.


Genau das ist die Bereicherung, die starke, gesunde Grenzen dir geben. Nicht nur für den Gelassenheits-Faktor, sondern für ein Leben, das sich nach dir und deiner inneren Balance ausrichtet.

Fehlende Grenzen in intimen Beziehungen

Ich denke klare Grenzen in der Familie zu ziehen, das ist echt die Kür. Freunde kannst du immer rausschmeißen, Schluss machen ist immer eine Option, aber deine Eltern kannst du nie abschießen.

Wenn du in der Familie mit Grenzproblemen zu kämpfen hast, dann wirst du höchstwahrscheinlich auch in deinen romantischen Beziehungen damit zu tun haben. 


Und genau da sollten wir anpacken, um das Ganze in den Griff zu bekommen.

Sicher hast du schon mal 'ne Beziehung erlebt, die sich angefühlt hat wie 'ne verdammte Achterbahn. 


Mal lief's super, dann wieder wie'n Desaster. Ein ständiges Auf und Ab zwischen Happy-Zeiten und Katastrophen.


Zwei Wochen voller Glück, gefolgt von 'ner Woche Hölle, gefolgt von 'nem Monat voller Freude, nur um dann 'ne furchtbare Trennung und 'ne dramatische Wiederkehr zu erleben.


Das ist der Klassiker einer toxischen Beziehung, bei der beide Parteien einfach keine Ahnung von starken Grenzen haben.

Fehlende Grenzen und Hilfsbedürftigkeit

Menschen ohne Grenzen sind einfach super bedürftig (oder psychologisch ausgedrückt: co-abhängig). 


Die haben so'n krassen Drang nach Liebe und Zuneigung von anderen, dass sie ihre eigene Identität über Bord werfen und alle Grenzen einreißen.

(Und ironischerweise ist es genau diese fehlende Identität und Grenzen, die sie für die meisten Menschen mega unattraktiv machen.)

Die Leute, die andere für ihre eigenen Gefühle und Taten verantwortlich machen, begeben sich in die Opferrolle, weil sie glauben, dass sie so die Liebe kriegen, die ihnen von ihren Eltern wahrscheinlich verwehrt geblieben ist.


Sie schieben die Verantwortung schön auf ihre Mitmenschen ab, in der Hoffnung, dass dann endlich jemand kommt und sie rettet.

Die Retter, die die Schuld für die Gefühle und Taten anderer auf sich nehmen, sind immer auf der Suche nach nem Opfer. 


Sie denken, dass sie so die Liebe und Anerkennung bekommen, die sie sich immer gewünscht haben, wenn sie ihren Partner "reparieren" können.

Logisch, dass sich diese beiden Typen von Menschen magisch voneinander angezogen fühlen. Ihre Macken passen einfach perfekt zusammen. Und oft sind sie auch mit Eltern aufgewachsen, die genau einen dieser Charakterzüge hatten. Für sie basiert eine "glückliche" Beziehung also auf Bedürftigkeit und dem Mangel an Grenzen.

Ironischerweise versagen beide total darin, die Bedürfnisse des anderen zu erfüllen


Im Gegenteil, sie halten sich gegenseitig in ihrem Bedürftigkeits- und Selbstwertgefühlstief gefangen und können ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse gar nicht befriedigen. 


Das Opfer schafft immer mehr Probleme, die es lösen will, und der Retter gibt sein Bestes, um zu helfen. 


Aber die Liebe und Wertschätzung, die sie sich so sehr wünschen, bleiben ihnen beiden vorenthalten.

Fehlende Grenzen und Erwartungen

Wenn ich über Authentizität spreche, erkläre ich gerne, dass in Beziehungen immer dann, wenn man etwas mit einem Hintergedanken gibt, in der Erwartung einer Gegenleistung, der Zauber verloren geht. 


Wenn "ein Geschenk" selbstgerecht ist, dann ist es einfach leeres Geklimper ohne Wert.


Und genau das passiert auch in diesen Abhängigkeitsbeziehungen.


Das Opfer schafft Probleme nicht, weil es echte Probleme gibt, sondern weil es glaubt, dass es dadurch geliebt wird. 


Der Retter rettet das Opfer nicht, weil ihm das Problem wirklich am Herzen liegt, sondern weil er glaubt, dass er geliebt wird, wenn er das Problem löst.


In beiden Fällen sind die Absichten bedürftig und daher ziemlich unattraktiv und selbstzerstörerisch.

Wenn der Retter das Opfer wirklich retten wollte, würde er sagen: "Hey, du schiebst anderen die Schuld für deine Probleme in die Schuhe, kümmere dich selbst darum." Das wäre echte Liebe für das Opfer.

Wenn das Opfer den Retter wirklich lieben würde, würde es sagen: "Das ist mein Problem, du musst es nicht für mich lösen." Das wäre echte Liebe für den Retter.

Aber das ist leider nicht das, was oftmals passiert... 

Der Teufelskreis der fehlenden Grenzen

Opfer und Retter erleben irgendwie einen emotionalen Rausch miteinander. 


Es ist wie eine Sucht, die sie gemeinsam ausleben, und wenn sie sich mit emotional gesunden Menschen treffen, finden sie es oft langweilig oder haben das Gefühl, dass die "Chemie" nicht stimmt. 


Sie lassen die gesunden und sicheren Menschen links liegen, denn die klaren Grenzen und Sicherheit des Partners bringen nicht die gleiche Aufregung wie die losen emotionalen Grenzen der bedürftigen Person.


Aus der Sicht der Bindungstheorie sind Opfer eher ängstliche Bindungstypen und Retter eher vermeidende Bindungstypen.


Für das Opfer ist es verdammt schwierig, sich selbst für seine Gefühle und sein Leben verantwortlich zu machen und nicht andere dafür verantwortlich zu machen. 


Sie sind ihr ganzes Leben lang davon überzeugt gewesen, dass sie anderen die Schuld geben müssen, um Intimität oder Liebe zu spüren. Es ist also ziemlich beängstigend, das loszulassen.


Für den Retter ist es verflucht schwierig, aufzuhören, sich um die Probleme anderer zu kümmern und zu versuchen, sie glücklich und zufrieden zu machen


Sie haben ihr ganzes Leben lang nur dann das Gefühl gehabt, wertvoll und geliebt zu sein, wenn sie ein Problem gelöst oder jemandem einen Nutzen gebracht haben. Es ist also ebenfalls mehr als beängstigend, das loszulassen.


Nur wenn beide anfangen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, können sie dieses bedürftige Verhalten hinter sich lassen und sich selbst attraktiver machen. 


Im weiteren Verlauf dieses Artikels zeige ich euch, wie ihr aus diesem Teufelskreis ausbrechen könnt.


Ach übrigens: Ich stelle immer wieder fest, dass bedürftiges Verhalten dich für die meisten Menschen unattraktiv macht, weil es dich auf Menschen mit ähnlicher Bedürftigkeit beschränkt.


Wenn du nur auf Menschen mit geringem Selbstwertgefühl stehst, dann bist du wahrscheinlich selbst eine Person mit geringem Selbstwertgefühl. 


Wenn du immer Drama-Queens anziehst, die für viel Aufregung sorgen, dann bist du höchstwahrscheinlich selbst ein Drama-King, der für viel Aufregung sorgt.

So schauen gesunde Grenzen aus

Hey, vielleicht fragst Du dich jetzt: "Ja Nico, Grenzen sind gut und schön, aber wie sehen sie denn konkret aus?"


Gut, ich will mal ein paar Beispiele aus den wichtigsten Bereichen unseres Lebens aufzeigen.


Denn auch wenn persönliche Grenzen vor allem in intimen Beziehungen wichtig sind, beeinflussen sie auch unsere Freundschaften, familiären Verhältnisse und sogar Geschäfts- bzw. berufliche Beziehungen

Familie

Beispiel - Szenario

Maria, eine verwitwete Mutter in ihren späten Sechzigern, lebt alleine in ihrem Eigenheim. Ihre beiden erwachsenen Kinder, Sarah und David, leben in derselben Stadt und besuchen sie regelmäßig, mindestens einmal pro Woche. Trotz der regelmäßigen Besuche fühlt sich Maria oft einsam und vernachlässigt.

Maria: (trübselig) Ihr beiden kommt viel zu selten vorbei. Ich fühle mich hier so einsam, es ist, als ob ihr euch überhaupt nicht um mich kümmert.

Sarah: (verwirrt) Mama, wir sind doch fast jeden Sonntag hier. Wir lieben es, Zeit mit dir zu verbringen.

David: (zustimmend) Ja, Mama, wir sind immer für dich da. Wenn du dich einsam fühlst könntest auch versuchen, mehr Aktivitäten außerhalb des Hauses zu unternehmen, um neue Leute kennenzulernen.

Maria (genervt): Das habe ich versucht. Ich verbringe so viel Zeit alleine. Ihr wisst gar nicht, wie hart das manchmal sein kann. Warum kommt ihr nicht öfter vorbei?!

Ah ja, diese alten familiären Schuldgefühle.


Mein Opa meinte immer: "Schuld und Scham ist sinnlos. Es erschwert dir nur das Leben." 


Nun, das glaube ich heute nicht mehr.


Schuldgefühle (und auch Scham) sind wichtig, wenn sie berechtigt und selbst auferlegt sind.


Sich von etwas Scham zu trennen und offen darüber zu sprechen, kann Sympathie erzeugen - sich jedoch von sämtlichen Schamgefühlen zu trennen… 


…*Oh, hallo Narzissmus.*


Nutzlos und schädlich sind Schuldgefühle dann, wenn sie als Mittel benutzt werden, um Menschen, die einem nahestehen, zu manipulieren. 


Schuldgefühle können unglaublich schmerzhaft sein, wenn sie auf diese Weise eingesetzt werden. 


Nicht nur, weil sie von dir verlangen, Verantwortung für Gefühle zu übernehmen, die nicht deine eigenen sind, sondern auch, weil sie implizieren, dass du irgendwie fehlerhaft oder ein schlechter Mensch bist, wenn du nicht gehorchst.


Nichts bringt mich heutzutage mehr auf die Palme als Leute, die mir versuchen, Schuldgefühle einzureden. 


Ich weise sie sofort darauf hin und manchmal beende ich sogar die Beziehung, wenn ich sie nicht gut kenne.

Freundschaften

Beispiel - Szenario

Zwei Freunde, Laura und Anna leben zusammen in einer WG.

Laura leiht sich oft Anna's persönliche Gegenstände aus ohne sie zu fragen - egal ob Kleidung, Elektronik oder sogar ihren Laptop. Anna fühlt sich unwohl bei diesem Verhalten, hat ihre Grenzen jedoch nicht klar kommuniziert.

Anna: (frustriert) Laura, mir ist aufgefallen, dass mein Laptop gestern Abend wieder verschwunden war. Ich wünschte wirklich, du würdest fragen, bevor du dir meine Sachen ausleihst.

Laura: (abwehrend) Ach komm schon, Anna, das ist doch kein großes Problem. Ich hab' ihn nur kurz benutzt. Meinst du nicht, dass du schon wieder ein klein wenig übertreibst?

Manche Freunde gehen vielleicht ein bisschen zu weit. Diese Situation kommt in verschiedenen Varianten im Leben jedes Einzelnen vor: 


Eine langjährige Freundin macht Mist, aber anstatt die persönliche Verantwortung zu übernehmen, fängt sie an dich zu gaslighten.


Sie erwartet, dass du einen Teil der Verantwortung mitträgst, weil "das ist es, was wahre Freundinnen tun".


Wenn man das mitmacht, führt das zu abhängigen und ungesunden Freundschaften.


Ja, auch Freundschaften können bedürftig und unattraktiv sein. 


Unter Jungs sicherlich seltener der Fall (die haben andere Probleme), aber kennst du zwei Mädels, die sich ständig über die andere Person beschweren oder hintenrum schlecht über sie reden, aber wenn sie wieder zusammen sind, ist alles super?


Wahrscheinlich haben sie ernsthafte Grenzprobleme, wie oben beschrieben.


Solche Freundschaften sind wie eine endlose Drama-Show.


Mein Tipp: Halt' dich fern.

Liebesbeziehung

Beispiel - Szenario

Emma und Liam sind seit ein paar Monaten in einer romantischen Beziehung. Sie teilen eine Verbindung, haben jedoch aufgrund ihrer gegenseitigen Abhängigkeit und geringen emotionalen Intelligenz oft Schwierigkeiten mit Grenzen und Kommunikation.

Liam (aufgeregt): Emily ich habe über uns nachgedacht, und ich denke, es ist an der Zeit, dass wir zusammenziehen. Ich liebe dich so sehr, und ich kann mir keine Zukunft ohne dich vorstellen.

Emily: (überrascht und überfordert) Oh, David, das ist wirklich süß von dir, aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, diesen Schritt zu machen.

Liam: (enttäuscht) Aber das ist es doch, was Beziehungen ausmacht, oder? Die Bereitschaft, alles miteinander zu teilen und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

Emily: (verzweifelt) Ich weiß, aber ich habe das Gefühl, dass ich noch nicht bereit dafür bin. Es ist nicht persönlich gegen dich, es ist eher...

Liam: (wütend) Du könntest es zumindest versuchen, Emily! Es fühlt sich so an, als ob du nicht wirklich in dieser Beziehung sein willst.

Emily: (verletzt) Das ist nicht wahr, Liam. Ich will nur sicherstellen, dass wir beide bereit sind. Letztens hast du meine Klamotten aussortiert und eine Bewerbung für mich abgeschickt und jetzt möchtest du schon zusammen ziehen. Ich kann nicht einfach so tun, als ob alles in Ordnung wäre, wenn ich mich innerlich überfordert fühle.

Das ist ein Beispiel für eine beidseitig -abhängige Beziehung. Oberflächlich betrachtet mag das nett erscheinen. 


Manche denken vielleicht sogar: "Verdammt, ich wünschte, mein Freund/ meine Freundin würde das auch für mich tun." 


Aber die Wahrheit ist, dass es genauso ungesund ist und letzten Endes zu denselben Problemen führen wird.

1. Was duldest du in deinem Leben und was nicht? Welche Verhaltensweisen akzeptierst du und welche nicht?

Das gilt für deine Familie, deinen Partner, deine Partnerin deine Freunde, deine Kollegen, deinen Postboten, bis hin zu deinem Tinder-Date.

2. Überleg dir im Voraus, welche Konsequenzen es hat, wenn jemand eine deiner Regeln bricht.

Das wird bestimmt häufiger passieren. Und es wird schwer sein, dir zu überlegen, welche Konsequenzen angemessen sind. 


Da spielen die Person, der Kontext und viele andere Faktoren 'ne Rolle. Aber überleg dir das schon von Anfang an, dann bist du gewappnet.

3. Kommunizier diese Punkte klar und deutlich.

Mach deine Grenzen deutlich. Das ist besonders wichtig für die Menschen, die dir nahestehen. 


Oftmals wollen wir auf bestimmte Art und Weise von anderen Menschen behandelt werden, schaffen es jedoch nicht dies klar und deutlich zu kommunizieren.


Und dann wundern wir uns, warum wir nicht so behandelt werden, wie wir gerne behandelt werden würden.


Klar, der Postbote muss nicht unbedingt alle deine Grenzen kennen (außer vielleicht die Grundregel, dass er nicht deine Tür aufbricht, um die Post abzugeben).


Aber dein Partner sollte schon wissen, wann er die Grenze überschreitet. Klare Ansage!


Und dann?

4. Zieh sie durch!

Wenn jemand deine Grenzen überschreitet, mach das, was du gesagt hast. 


Sei mitfühlend, aber bleib dir selbst treu. 


Lass dich nicht umstimmen!

Klare Grenzen und Opfer erbringen

Ich dachte mir nun, dass hiermit alles gesagt ist und wollte gerade ins Gym gehen.


Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, rief mich meine kleine Schwester an und fragte, ob ich sie von ihrem Fußballspiel abholen kann. 


Da schoss mir der wichtigste Aspekt wieder in den Kopf. Also lass uns über das Opfer bringen und deren Zusammenhang mit unseren Grenzen sprechen.


Hier ist der Deal:


Egal wie viel Wert du auf die Beziehungen zu deinen Mitmenschen legst, ich bin der Überzeugung, dass man für die Menschen, die man liebt, Opfer bringen muss. Also habe ich sie natürlich fix abgeholt.


Anderes Beispiel: Wenn deine Eltern das abgefahrene Bedürfnis haben, dass du sie jeden Tag anrufst, selbst wenn's nur für drei Minuten ist, kann es schon mal vernünftig sein, ein kleines Opfer zu bringen, um sie glücklich zu machen.


Aber hey, hier liegt der Knackpunkt:


Wenn du ein Opfer für jemanden bringst, den du magst, sollte das aus eigenem Antrieb passieren und nicht, weil du dich verpflichtet fühlst oder Angst vor den Konsequenzen hast, wenn du's nicht tust.


Es geht darum, dass Handlungen der Zuneigung und des Interesses nur dann echt sind, wenn sie ohne Erwartungen passieren. 


Es ist wichtig, dass du es aus freien Stücken tust, ohne dabei irgendetwas zu erwarten. 


Also, wenn du jeden Tag deine Eltern anrufst, es aber eigentlich hasst und dich dabei eingeengt fühlst, wenn du ihnen Vorwürfe machst und Angst hast, wie sauer sie sein werden, wenn du's nicht tust, dann hast du ein Grenzproblem.


Da läuft was schief. 


Aber wenn du's tust, weil du sie liebst und es dir nichts ausmacht, dann let's go!


Es kann schwierig sein zu erkennen, ob du etwas aus gefühlter Verpflichtung oder als freies Opfer tust. Deshalb hab ich hier 'nen kleinen Test für dich: Frag dich selbst:

Wie würde sich die Beziehung verändern, wenn ich damit aufhören würde?

Wenn du wirklich Angst vor den Veränderungen hast, ist das ein schlechtes Zeichen. 


Wenn die Konsequenzen unangenehm wären, aber du das Gefühl hast, dass du die Handlung beenden könntest, ohne dass es für dich viel anders wäre, dann ist das ein gutes Zeichen.


Der Grund dafür ist, dass du bei einem Grenzproblem die Angst vor dem Verlust dieser gegenseitigen Verantwortung füreinander fürchtest.


Wenn es kein Grenzproblem gibt, also du es als Geschenk ohne Erwartungen gibst, dann hast du keine Angst vor einem Wutausbruch, einem Streit oder Verletzungen. Eine Person mit schwachen Grenzen krepiert fast daran.


Eine Person mit starken Grenzen versteht, dass es unrealistisch ist, von einander zu erwarten, dass sie sich zu 100% aufeinander einstellen und jedes Bedürfnis des anderen erfüllen können.


Sie versteht, dass sie manchmal unbeabsichtigt die Gefühle anderer verletzen kann, aber hey, sie kann nicht kontrollieren, wie sich andere fühlen - sondern lediglich, wie sie darauf reagiert, sobald es ihr kommuniziert wird. 


Eine Person mit starken Grenzen weiß, dass eine gesunde Beziehung nicht bedeutet, die Emotionen des anderen zu kontrollieren, sondern dass beide Seiten den jeweils anderen auf dem Weg des Wachstums und der Selbstverwirklichung unterstützt.

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