Mal ehrlich, ich glaube, es gibt kein beschisseneres Gefühl, als eine Identitätskrise zu durchlaufen.
Wir alle durchlaufen sie. (evtl. gar mehrmals im Leben)
Wir alle haben Momente durchlebt, in denen wir uns zu sehr von den Meinungen und Erwartungen anderer Menschen beeinflussen lassen haben.
Wir hören auf andere, wenn sie uns sagen, was wir tun sollen, aber tief im inneren wissen auch sie häufig nicht einmal, was das Beste für sie ist.
Denn, die nackte Wahrheit ist:
Niemand außer du selbst weiß, was das Beste für dich ist
Lass das kurz in deinen Kopf sinken.
Ich glaube, dass wir alle ein gewisses intuitives Verständnis dafür haben, wer wir sind und was wir für richtig und falsch halten, doch die meisten kommen nie wirklich zum Kern ihrer Intuition und Weisheit, da sie sich zu stark von anderen Menschen und Äußeren Einflüssen beeinflussen lassen.
Es wird immer Menschen geben, die ihre eigene innere Welt, ihre Unsicherheiten und Überzeugungen auf dich projizieren. Die Dinge, für die wir andere kritisieren, sind oftmals auch genau die Dinge, die wir an uns selbst am meisten hassen.
Wenn es uns somit um Wachstum, darum geht besser oder erfolgreich zu werden, ist es also von entscheidender Bedeutung, wenn wir uns über unsere Werte im Klaren sind und nach diesen sowie unseren persönlichen Prinzipien handeln und leben.
Hitler war schließlich auch erfolgreich.
Er hat hart gearbeitet, er hat seine Ziele erreicht und war auch ziemlich diszipliniert.
Sieht man von den moralischen Schandtaten Hitlers ab, so ist er auf dem Papier einer der erfolgreichsten "Self-Mades" der Weltgeschichte.
Innerhalb von zwei Jahrzehnten gelang es ihm, von einem bankrotten, gescheiterten Künstler zum Befehlshaber über ein ganzes Land und eines der mächtigsten Armeen der Welt zu werden.
Er mobilisierte und inspirierte Millionen.
Einige Nachfahren geben sich noch immer die Schuld an den Kriegsverbrechen des 3. Reichs - so wahrscheinlich auch unser derzeitiger Wirtschaftsminister: "Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ (1)
Sollte so jemand das Land regieren?
Haben wir aus der Geschichte gelernt oder ist die Geschichte nach wie vor ein fortlaufender Prozess?
Hitler war unermüdlich und scharfsinnig und konzentrierte sich voll und ganz auf seine Ziele. Er hat die Weltgeschichte so stark beeinflusst wie wahrscheinlich kein anderer zuvor.
Aber all seine harte Arbeit diente wahnsinnigen, zerstörerischen Zielen.
Und seine verdrehten, fehlgeleiteten Werte kosteten schlussendlich Millionen von Menschenleben.
Persönliche Werte sind die Messlatte, mit der wir bestimmen, was wir als ein erfolgreiches und sinnvolles Leben erachten
Neulich habe ich mir diese Stern-TV Doku hier angesehen. Es ist wahnsinnig spannend diese verzerrte Parallelwelt zu sehen.
Ein Zuhälter der zwar mit Anfang 20 so viel Geld hatte, dass er gar nicht mehr wusste wohin damit.
In den Kommentaren wird Klaus von einigen als Held und Legende gefeiert.
Hier mal Ausschnitt von Minute 30 : 05.
Reporterin: “Lange Zeit kämpft er mit Alkoholproblemen…"
Klaus (im Bezug auf sein Gemälde): "…weil das eben eine Geschichte ist, die ich auf St. Pauli gemacht habe und vielleicht eine Entschuldigung. Ich weiß es auch nicht. Kann man so oder so sehen (*verlegene Stimme*)
Reporterin: “Entschuldigung wofür?”
Klaus: “Naja, was weiß ich. Vielleicht war das ja eigentlich gar nicht so lustig mit dem Milieu. Hätte ich lieber einen anderen Weg eingeschlagen. Wenn ich das heute so sehe, dann weiß ich ganz genau, dass ich an meinem Leben vorbei gelaufen bin.”
“Die bittere Bilanz eines Mannes, der alles hatte wovon er zu träumen glaubte. Geld, Frauen, Status. Geblieben ist ihm nichts davon.”
Mit 69 Jahren sprang er aus dem Fenster und begann Suizid…
Wenn jemand also sagt: „Ich möchte mich verbessern“, spiegelt diese Definition das, was wir unter “verbessern” verstehen, wider, was die Person wertschätzt.
Manche werden „sich verbessern“ als mehr Geld verdienen betrachten.
Andere werden es als ein harmonischeres Familienleben betrachten.
Bei anderen spiegelt es sich in Form von Reisen und Weltgewandtheit wider.
Andere sehen es darin, andere Menschen niederzureißen, um sich selbst mächtiger oder “besser” zu fühlen.
Was auch immer es ist, es wird durch unsere persönlichen Werte bestimmt.
Daher kann man nicht über Wachstum und Persönlichkeitsentwicklung sprechen, ohne auch über Werte zu sprechen.
Es reicht nicht aus, einfach zu „wachsen“ und ein „besserer Mensch“ zu werden, ohne für sich selbst zu definieren, was genau das eigentlich heißt.
Du musst entscheiden, in welche Richtung du wachsen willst. Denn wenn du dies nicht machst, nunja dann könnten wir alle am Arsch sein.
Vielen Menschen ist das nicht bewusst.
Viele Menschen konzentrieren sich wie besessen darauf, ständig glücklich zu sein und sich gut zu fühlen – ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ihnen ein gutes Gefühl mehr schadet als hilft, wenn ihre Werte schlecht sind.
Wenn dein größter Wert darin besteht, Koks durch einen 5€ Schein zu schnüffeln, dann wird ein besseres Gefühl dein Leben nur noch schlimmer machen.
Wenn du deinen eigenen Selbstwert von einer Liebesbeziehung abhängig machst, kann es gut sein, dass dich genau das in einer toxischen Beziehung gefangen hält.
Es ist schwierig über Werte zu sprechen, da ich selbst aufpassen muss, dir meine eigenen Werte nicht aufzuzwingen.
Schließlich geht es bei deinen Werten darum, dass du sie selbst definierst - eine der wohl persönlichsten Angelegenheiten überhaupt.
Und wenn du sie für dich definiert hast, besteht der nächste Schritt darin andere Menschen nicht für ihre Werte zu verurteilen, weil sie deinen nicht gleichen.
Wenn du Wert auf persönliche Eigenverantwortung legst ist das zwar schön und gut, aber du kannst nicht erwarten, dass jeder Mensch gerne Verantwortung übernimmt.
Deshalb ist es unglaublich schwierig, über Werte zu sprechen, weil es eben eine so persönliche Angelegenheit ist.
Und selbst hier auf meiner Seite scheinen meine eigenen persönlichen Werte durch. Das ist fast unausweichlich. Das ist aber auch teilweise ein Grund, warum kritisches Denken so wichtig ist.
Du kannst nicht einfach etwas übernehmen, was dir jemand erzählt hat, ohne selbst darüber nachzudenken und es anhand deiner eigenen direkten Lebenserfahrung und Wertvorstellungen zu überprüfen, um zu entscheiden, ob es wahr ist und du zustimmst oder nicht.
In Anbetracht dieses Disclaimers können wir also fortfahren.
Hier ein kleiner Einblick in meine persönlichen Werte. Ich will dir diese nicht aufzwingen, aber schließlich ist es hier meine Seite.
Wofür steht also Nico?
(Ach ja, wie ich es liebe von mir selbst in der 3. Prs. Singular zu sprechen :D)
Ich will hiermit nicht etwa auf unsere Namensbedeutungen deuten, auch wenn sich Psychologen noch immer die Köpfe zerbrechen, welchen Einfluss sie auf unsere Werte und Identitäten haben. (1)
Dennoch sind Namensbedeutungen tatsächlich interessant. Es lassen sich durchaus Muster im Verhalten von Menschen anhand dieser feststellen und dennoch sind sie aufgrund der frühkindlichen Prägung, unseren Wertvorstellungen und individuellen Lebenserfahrungen sehr sehr subjektiv.
Klaus Barowsky kam in seinen späten 60ern zur Erkenntnis…. Ich persönlich male mir hier mit meinen 23 Jahren nun einen anderen “Sieg des Volkes” aus. haha
Wie ich bereits in meinem Beitrag über meine Lebensphilosophie geschrieben habe, nannten die Existentialisten es "ein Leben in Böser Absicht", wenn man es versäumt sich mit seinen Werten auseinander zu setzen.
Wenn du deine Werte nicht für dich selbst definiert hast und nach diesen Vorstellungen und deinen Prinzipien lebst, führst du per se ein unauthentisches Leben.
Ich persönlich habe mir im Kern meines Daseins sechs wesentliche Werte definiert. Die Säulen, auf die sich meine Arbeit und im Endeffekt mein gesamtes Leben beziehen.
N = Nächstenliebe / Neugierde
I = (human) Impact
C = Courage (Mut)
O = Optimismus & Ownership (Eigenverantwortung)
In meinem persönlichen Leben habe ich festgestellt, dass ich dazu neige, auf meine Mitmenschen oftmals wie ein wandelnder Widerspruch zu wirken.
Teilweise meiner paradoxen Natur und persönlichen Werten geschuldet.
Wenn ich bspw. Wert auf Empathie lege, aber mich persönlich dennoch von Personen distanziere, die einem selbst nur Energie und Kraft rauben, ist das ein Widerspruch oder eine klare Grenze?
Der Widerspruch zwischen Empathie und “Ownership” bzw. persönlicher Eigenverantwortung sorgt ebenfalls für einen inneren Zwiespalt. So schreien die Stimmen in meinem Geiste:
“Helf allen in Not. Engagiere dich im sozialen Bereich. Leiste einen Beitrag…"
“Warum?! Ist doch nicht mein Problem. Jeder ist seines Glückes Schmied.”
Somit wirke ich nach Außen hin häufig entweder wie ein selbstverliebtes Arschloch oder aber wie eine selbstlose, hilfsbereite Mutter Teresa.
Die einen fassen diesen inneren Zwiespalt als weise auf, die anderen als schizophren.
Aber es ist wie eine Art innere Demokratie und es kann schwierig sein, ein gemein-samen Nenner für all diese unter-schiedlichen Parteien im eigenen Geist zu finden…
Übersicht
Werte bestimmen dein Handeln
Ob du es mitbekommst oder nicht, in jedem Augenblick eines jeden Tages, triffst du Entscheidungen darüber, wie du deine Zeit verbringst, worauf du achtest und wo du deine Energie hinein investierst.
Im Moment entscheidest du dich dazu, diesen Artikel zu lesen.
Es gibt unendlich viele Dinge, die du stattdessen tun könntest, aber in diesem jetzigen Moment hast du dich entschieden, hier zu sein.
Vielleicht entscheidest du gleich, dass du pinkeln musst.
Vielleicht klingelt gleich der Postboote und du entscheidest dich die Tür zu öffnen.
Oder vielleicht schreibt dir jemand eine Whats-App und du hörst auf zu lesen.
Wenn solche Dinge passieren, triffst du eine einfache, wertvolle Entscheidung: Dein Telefon, eine Benachrichtigung (oder deine Toilette) sind für dich wertvoller als dieser Artikel.
Und demnach folgt dein Verhalten entsprechend dieser Bewertung.
Unsere Werte spiegeln sich permanent in der Art und Weise wider, wie wir uns verhalten.
Dies ist von entscheidender Bedeutung, da wir alle ein paar Dinge haben, von denen wir denken und sagen, dass wir sie wertschätzen, die wir aber nie durch unsere eigenen Handlungen untermauern.
Ich kann den Leuten (und mir selbst) bis ins Blaue ins Gesicht sagen, dass mir der Klimawandel oder die Gefahren der sozialen Medien am Herzen liegen, aber wenn ich meine Tage damit verbringe, in einem Sprit fressenden SUV herumzufahren und ständig meine Newsfeeds aktualisiere, dann sprechen meine Handlungen eine andere Sprache.
Später kann ich dann in die Kirche gehen, um mein Gewissen zu bereinigen.
Taten sagen jedoch mehr als 1000 Worte, wie man so schön sagt.
Oftmals behaupten wir, dass wir einen bestimmten Job wollen, doch wenn es schlussendlich darauf ankommt, fühlen wir uns insgeheim erleichtert, wenn der Anruf des Arbeitgebers ausbleibt - schließlich trägt der Vater Staat zu unserem Lebensunterhalt bei, und wir können uns sorglos den vergnüglichen Dingen des Lebens widmen.
Wir versichern unserer Familie, dass wir sie sehen möchten, jedoch momentan viel beschäftigt sind. Sobald sich jedoch ein Freund meldet, haben wir auf einmal alle Zeit der Welt.
Die Dissoziation unserer Werte
Jeder von uns gibt Werte an, die er gerne hätte, um die Werte, die er tatsächlich hat, zu vertuschen.
Auf diese Weise kann das Streben oft zu einer weiteren Form der Vermeidung werden.
Anstatt uns der Person zu stellen, die wir wirklich sind, verlieren wir uns darin, wer wir gerne werden wollen oder wer wir uns wünschten zu sein.
Anders ausgedrückt: Wir belügen uns selbst, weil wir einige unserer eigenen Werte nicht mögen und wir deshalb einen Teil von uns selbst nicht mögen.
Wir wollen nicht zugeben, dass wir bestimmte Werte haben und dass wir uns wünschen, wir hätten andere Werte, und es ist diese Diskrepanz zwischen Selbst-wahrnehmung und Realität, die uns häufig in alle möglichen Schwierigkeiten bringt - sei es Misserfolge, Fehltritte, ständige Vergleiche, Angst vor Niederlagen und Fehlern etc.
Das liegt unter anderem daran, dass unsere Werte eine Erweiterung von uns selbst sind. Und solange wir uns diesen nicht bewusst sind und nach unseren eigenen Prinzipien leben, werden wir uns immer von äußeren Einflüssen leiten lassen.
Es sind unsere Werte, die uns letztlich definieren. Wenn etwas Gutes mit etwas oder jemandem passiert, den du schätzt, fühlst du dich gut.
Wenn dein Partner ein neues Auto kauft, deine Ehefrau eine Gehaltserhöhung bekommt oder deine Lieblings-fußballmannschaft die Championsleague gewinnt, fühlst du dich so gut – als ob diese Dinge dir selbst passiert wären.
Das Gegenteil ist auch der Fall.
Wenn du etwas an einer Person nicht wertschätzt, wirst du dich gut fühlen, wenn dieser Person etwas Schlimmes passiert - die klassische Schadenfreude.
Die Zerstörung eines als böse empfundenen Menschen fühlt sich in den Herzen von Millionen anderer wie ein großer moralischer Sieg an.
In diese Kategorie fallen auch die Zyniker und Skeptiker, die immer nach Möglichkeiten suchen, andere Menschen niederzumachen und mit dem Finger auf die Fehler und Missetaten anderer zu zeigen, obwohl sie selbst noch nie etwas moralisch Richtiges geleistet haben.
Wenn wir also getrennt von unseren eigenen Werten leben und wir bspw. Wert darauf legen Spaß zu haben und unsere Zeit mit Feiern & Partys zu verbringen uns jedoch sagen, dass wir Ehrgeiz und harte Arbeit schätzen–, werden unsere Überzeugungen und Ideen von unseren Handlungen und Emotionen abgekoppelt.
Und um diese Diskrepanz zu überbrücken, entwickeln wir über unsere Person und die Welt Wahn- & Wunschvorstellungen…
Selbstverachtung ist zerstörerisch und toxisch
So wie wir irgendetwas in unserem Leben entweder wertschätzen oder abwerten, können wir auch unsere eigene Person wertschätzen oder abwerten.
Jeder der schon einmal eine depressive Episode durchlaufen hat, weiß genau wovon ich spreche.
Wenn wir uns selbst so sehr hassen, wie wir andere Menschen und die Welt hassen, dann feiern wir unsere eigene Zerstörung.
Das ist es auch, was Menschen, die sich selbst nicht hassen, an Menschen, die sich selbst hassen, nicht verstehen:
Die Selbstverachtung & - zerstörung fühlt sich auf eine tiefe, dunkle Weise irgendwie gut an
Die Person, die sich selbst verabscheut, hat das Gefühl, dass sie moralisch minderwertig ist und dass sie etwas Schreckliches verdient hat, um ihr eigenes Elend auszugleichen.
Und ob durch Drogen, Alkohol, Selbst-verletzung oder sogar die Verletzung anderer, es gibt einen hässlichen Teil in diesen Menschen, der diese Zerstörung sucht, um all den Schmerz und das Elend zu rechtfertigen, die diese Person in ihrem Leben empfunden hat.
Die ganze New-Age Bewegung die sich insbesondere hier im Internet breit macht, um Menschen von Selbsthass zu Selbstliebe zu führen ist schon seit den 80er Jahren im Gange. (okay, das Internet kam erst später dazu…)
Menschen, die sich selbst lieben, empfinden es nicht als Genugtuung, sich selbst zu verletzen.
Vielmehr holen sie ihre Befriedigung und Lebensfreude daraus, für sich selbst zu sorgen, für die Menschen die sie lieben da zu sein und sich selbst zu verbessern.
Diese innere Selbstliebe ist von entscheidender Bedeutung ( ! ), denn ohne Selbstliebe wird Selbstverbesserung nur oftmals ein Pflaster für die Wunden, ohne das Problem an der Wurzel zu packen.
Aber Selbstliebe allein reicht nicht aus.
Denn wenn wir nur uns selbst lieben, werden wir zu selbstsüchtigen Arschlöchern und gleichgültig gegenüber dem Leiden oder den Problemen anderer.
Letztlich müssen wir uns alle selbst wertschätzen, aber eben auch eine Sache, die über uns selbst steht.
Ob es nun Gott oder Allah ist, ein Moral-kodex oder altruistische Wohltätigkeits-unternehmungen, wir brauchen etwas das über uns selbst hinausgeht und uns daran erinnert, dass wir nicht im Zentrum des Universums stehen.
Wenn du dich selbst zum höchsten Wert deiner Existenz machst, wirst du nie das Verlangen verspüren, dich für irgendetwas aufzuopfern, und dein Leben wird sich sinnlos anfühlen, da du nur ein Hoch nach dem anderen hinterher jagst…

…sprich ein Leben auf der hedonistischen Tretmühle.
Oder aber du wirst einfach zu einem narzisstischen Arschgesicht… und lebst nach dem Motto: “Nach mir die Sintflut!” und gehst dann womöglich in die Politik.
Und das will niemand… (!!!)
Du bist worauf du Wert legst
Ich selbst bin nun schon seit 4 Jahren aus der Schule raus und ehrlich gesagt ziemlich froh darüber.
Wenn ich dann ab und an dennoch in meiner melancholischen Nostalgie schwimme, blätter ich hin und wieder durch die Jahrbücher und Abizeitung.
Für unsere Abizeitung hatten sich ein paar ehemalige Mitschüler*innen (or shall we just agree on former “classmates” :D ) ein paar Fragen einfallen lassen und jeder konnte anschließend abstimmen, auf wen diese wohl am Meisten zustimmen.
Fragen, wie zum Beispiel:
“Wer wird als erstes schwanger?"
"Wer wird später Bundeskanzler?
"Wer wird als erstes Millionär?” etc.
Die Frage, die ich mir selbst hin und wieder stelle ist ob wir nun alle im späteren Leben versuchen zu überkompensieren, um eben genau diesen Erwartungen oder Maßstäben gerecht zu werden…
Ebenso gab es die Fragen:
“Wer schmeißt sein Studium, um sich selbst zu finden?"
Antwort: Nico
“Wer wird später zum Pornostar?”
Antwort: (Trommelwirbel 🥁…) Nico
(da fragt man sich doch wirklich, was für dreckige Fantasien einige aus meinem Jahrgang hatten hehe)
Was die meisten Leute meinen, wenn sie sagen, sie müssten „sich selbst finden"
Wenn die meisten Menschen davon sprechen, dass sie damit beschäftigt sind “sich selbst zu finden”, sprechen sie davon dass sie damit beschäftigt sind neue Werte zu finden.
Unsere Identität und damit meine ich nicht all die Labels (Berufsbezeichnungen, Hobbies, “Ich” bin…), die sich unser Ego anheftet, sondern das, was wir als das „Selbst“ wahrnehmen und verstehen – ist die Zusammenfassung und das holistische Gesamtbild unserer Überzeugungen und von all dem, was wir wertschätzen.
Wenn du also wegläufst, um allein zu sein, läufst du in Wirklichkeit an einen Ort, um deine Werte zu re-evaluieren.
Wie es normalerweise abläuft:
Du stehst in deinem Alltag unter großem Druck und / oder Stress.
Aufgrund dieses Drucks und / oder Stresses hast du das Gefühl, die Kontrolle über die Richtung deines eigenen Lebens zu verlieren.
Du weißt nicht, was du machst oder warum du es machst. Du beginnst das Gefühl zu haben, dass deine eigenen Wünsche oder Entscheidungen keine Rolle mehr spielen.
Vielleicht möchtest du Piña Coladas trinken und in der Hängematte auf Bali liegen – aber die überwältigenden Anforde-rungen des Studiums, deiner Familie, deines Partners / Partnerin oder deines Jobs, welcher dir die Seele aus dem Leib saugt, führen dazu, dass du das Gefühl hast, dein Leben nicht frei gestalten zu können oder dir die Zeit fehlt deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachzukommen.
Dies ist das „Selbst“, von dem du das Gefühl hast, dass du es „verloren“ hast – das Gefühl, dass du nicht länger die Person bist, die das Schiff deiner eigenen Existenz steuert.
Viel eher wirst du von den Windböen der Verantwortung – oder einer anderen deepen Metapher – über den Fluss des Lebens getrieben.
Indem du dich von diesen Belastungen und / oder Stressfaktoren befreist, kannst du das Gefühl der Kontrolle über dich selbst wiedererlangen.
Du bist wieder einmal selbst für dein tägliches Leben verantwortlich, ohne dass eine Million äußerer Zwänge eingreifen.
Darüber hinaus bist du durch die Trennung von den turbulenten Kräften deines Alltags in der Lage, diese Kräfte aus der Ferne zu betrachten, deine Perspektive zu erweitern und zu überlegen, ob du tatsächlich das Leben willst, welches du momentan lebst.
Bist du das wirklich?
Ist es das, was dich wirklich interessiert?
Du hinterfragst deine Entscheidungen und Prioritäten.
Du entscheidest, dass du einige Dinge ändern möchtest.
Es gibt Dinge, von denen du glaubst, dass sie dir zu wichtig sind und das du damit aufhören möchtest.
Du erkennst, dass es auch andere Dinge gibt, die dir (deiner Meinung nach) mehr am Herzen liegen sollten und denen du Priorität einräumen solltest.
Du konstruierst also dein „neues Ich“.
Anschließend kehrst du in die „echte Welt“ zurück und lebst deine neuen Prioritäten und Wertvorstellungen aus.
Du verkörperst eine neue Version deiner Selbst - vielleicht auch noch mit einer attraktive Bräune.
Einige Werte sind besser als andere
Echte Werte:
Basierend auf Indizien
Konstruktiv
Kontrollierbar
Beschissene Werte:
Basierend auf Gefühlen
Destruktiv
Unkontrollierbar
Basierend auf Indizien vs. emotionale Werte
Das mag für den ein oder anderen jetzt ein wenig kontrovers sein, aber sich ausschließlich auf unsere Gefühle zu verlassen, ist im besten Fall unzuverlässig und im schlimmsten Fall schädlich. (1)
Leider verlassen sich die meisten von uns zu sehr auf Emotionen ohne es überhaupt zu bemerken.
Studien zeigen, dass wir uns bei unserer Entscheidungsfindung meisten von unseren Gefühlen leiten lassen und uns diese zum Handeln inspirieren, statt Wissen, Informationen oder Logik. (2)
Ebenso zeigen Studien, dass unsere Gefühle meistens egozentrisch veranlagt sind. (insbesondere bei Kindern) (3)
Wir sind häufig bereit, langfristige Vorteile für kurzfristige Gewinne aufzugeben.
Menschen, die ihr Leben nach ihren Gefühlen führen, befinden sich ständig auf der Tretmühle und brauchen ständig mehr, mehr, mehr ohne jemals wirklich das Gefühl zu haben “angekommen zu sein”.
Und der einzige Weg, aus dieser Tretmühle auszusteigen, besteht darin, zu entscheiden, dass eine Sache, ein Ziel, eine Mission wichtiger ist, als die eigenen Gefühle. Und, somit lohnt es sich ab und an auch andere Menschen zu verletzen.
Diese „Ursache“ ist oft das, was wir als unseren „Purpose / Zweck oder Lebens-inhalt“ bezeichnen, und diesen zu finden, ist eine der wichtigsten Bemühungen, die wir unternehmen können, um unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu steigern.
Aber dieser Lebensinhalt sollte eben nicht nur durch das, was sich gut anfühlt, gesucht werden.
Er muss überlegt und begründet werden können. Wir brauchen Beweise dafür.
Andernfalls verbringen wir unser Leben damit, einer Fata Morgana nachzujagen.
Konstruktive vs. destruktive Werte
Das hört sich einfach an, wird dein Gehirn jedoch durcheinander bringen, wenn du ausreichend darüber nachdenkst.
Wir wollen Dinge nicht wertschätzen, die uns selbst oder anderen schaden, sondern viel eher Dinge, die uns selbst und andere bereichern.
Okay, cool.
Es kann jedoch kompliziert sein, heraus-zufinden, was Wachstum antreibt und was uns letztendlich nur schadet.
Sich im Fitnessstudio den Arsch aufzureißen, schadet prinzipiell deinem Körper – vielleicht kannst du die nächsten drei Tage nach dem Leg - Day nicht laufen - und dennoch führt es zu Wachstum.
Die Wissenschaft beschäftigt sich die letzten Jahre immer mehr mit den positiven Wirkungen und medizinischen Anwendungen von Psychedelika.
Der US-Bundesstaat Colorado, Vorreiter was die Cannabis-Legalisierung anbelangt (2012), hat nun auch den Konsum einiger Psychedelika entkriminalisiert. (4)
Der Konsum von Psilocybin haltigen Pilzen (Magic Mushrooms), DMT etc. kann unter bestimmten Umständen tatsächlich dein emotionales Wachstum steigern, aber wenn du diese Substanzen jedes Wochenende konsumierst, werden sie dir wahrscheinlich mehr schaden als nutzen…
Gelegenheitssex wird als Mittel genutzt um das eigene Selbstbewusstsein zu stärken, aber ebenso um emotionale Intimität und Verwundbarkeit zu vermeiden.
Fakt ist, es herrscht eine verschwommene Grenze zwischen Wachstum und Schaden - zwei seiten der selben Medaille.
Aus diesem Grund ist das, was du letztendlich wertschätzt, oft nicht so wichtig wie der Grund, weshalb du es wertschätzt.
Wenn du ins Fitnessstudio gehst um Muskelmasse aufzubauen oder zum Kampfsport gehst um andere zu unterdrücken, dich überlegen zu fühlen oder sie gar zu verletzen, dann ist das ein destruktiver, negativer Wert.
Wenn du es jedoch machst, weil dir deine Gesundheit wichtig ist, du dich in Notsituationen verteidigen möchtest und es dir einfach Spaß macht, ist das ein konstruktiver, positiver Wert.
Gleiche Aktivität, unterschiedliche Werte.
Letztendlich ist es die Absicht, die Intention, die bei der Entscheidung, in welche Richtung das Pendulum schwingt, am Wichtigsten ist.
Kontrollierbare vs. Unkontrollierbare Werte
Wenn Du Dinge wertschätzt, die außerhalb deiner Kontrolle liegen, überlässt du im Grunde dein Leben dieser Sache.
Das klassischste Beispiel hierfür ist Geld.
Ja, wir alle haben eine gewisse Kontrolle darüber, wie viel Geld wir verdienen, aber nicht die vollständige Kontrolle.
Volkswirtschaften brechen zusammen, Unternehmen melden Insolvenz an, ganze Berufsfelder werden durch neue Technologien automatisiert etc.
Wenn alles, was du machst, nur des Geldes willen geschieht und dann eine Tragödie eintritt und das gesamte Geld durch unvorhersehbare Arztkosten oder den Fall einer Crypto-Börse verschlungen wird, verlierst du mehr als nur einen geliebten Menschen oder ein paar Internet Coins – Du verlierst deinen vermeintlichen Lebenszweck. Deine Existenz (!) steht plötzlich auf dem Spiel.
Geld ist ein schlechter Wert oder Maßstab, um den Erfolg unseres Lebens zu messen, weil es zu viele unkontrollierbare Faktoren gibt.
Kreativität, Fleiß oder eine starke Arbeits-moral hingegen sind gute Werte, weil man sie kontrollieren KANN – und wenn man sich anstrengt, wird man am Ende als Nebeneffekt Geld einbringen.
Deshalb macht es keinen Sinn, sich mit anderen Leuten basierend auf unserem finanziellen Erfolg zu vergleichen oder unseren Wert anhand unseres Bankkontos zu messen, denn dieser ist (quite literally) eine Reflektion unserer Werte und unseres Handeln.
Und wir können zwar so tun, als ob es nicht so wäre…
…Menschen, die finanziell besser dastehen als wir, haben nicht hart gearbeitet oder klügere, weisere Entscheidungen in Bezug auf ihre Ausgaben getroffen…
…Nee, sie hatten einfach nur Glück.
(einer der häufigsten Mechanismen der Selbsttäuschung)
Wir brauchen Werte, die wir kontrollieren können, sonst kontrollieren uns unsere Werte - und das bringt uns nicht weiter.
Einige Beispiele für positive, gesunde Werte:
Ehrlichkeit, Innovation, Verletzlichkeit, für sich selbst einstehen, für andere einstehen, Selbstachtung, Neugier, Nächstenliebe, Demut, Kreativität.
Einige Beispiele für negative, ungesunde Werte:
Andere durch Manipulation oder Gewalt dominieren, mehr Männer / Frauen ficken, immer nur glücklich sein, immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, nicht allein sein wollen, von allen gemocht werden zu wollen...
Werte definieren und sich selbst finden
So wie du deine Atmung erst bemerkst, wenn du dazu aufgefordert wirst, dich darauf zu konzentrieren, nehmen wir die Werte, die unser tägliches Handeln leiten, im Allgemeinen erst wahr, wenn irgendein Wurstkopf im Internet anfängt, darüber zu jammern, wie es Hitler ergangen ist.
Es bringt deine Werte durcheinander und jetzt fragst du dich, ob auch du dich auf dem Weg zur Massenvernichtung bewegst.
Einige von uns sind vielleicht weggelaufen und haben sich buchstäblich und metaphorisch in den entlegensten Winkeln der Welt „gefunden“.
Aber die meisten von uns sind wahr-scheinlich immer noch in den Gräben des Alltags gefangen, ewig auf der Flucht, zu beschäftigt, um anzuhalten und sich zu fragen, wozu zum Teufel das alles gut ist.
Und ich verstehe, dass es für mich als 23-Jährigen sehr einfach ist, etwas abstrakter zu denken und über das Leben, Gott und die Welt zu philosophieren, da ich nicht fünfmal in der Nacht eine Windel wechseln muss.
Unabhängig von unserer individuellen Lebenssituation können wir jedoch alle davon profitieren, wenn wir uns über unsere Werte im Klaren sind und nach ihnen handeln und leben.
Erste Frage:
Da unsere persönlichen Werte lediglich die Maßstäbe sind, anhand derer wir be-stimmen, was ein erfolgreiches und sinnvolles Leben ist, fragen wir uns:
Was will ich vom Leben?
Bist du mit dem Wunsch aufgewachsen, Astronaut zu werden?
Träumst du von einer Familie mit fünf Kindern?
Wenn du die Augen schließt, siehst du dich, wie du aus deinem Privat-Jet aussteigst und über den roten Teppich schlenderst und dir hunderte von Kamerablitzern die Augen blenden?
In dieser Phase ist es wichtig, die Vision, die du von dir selbst siehst, nicht zu beurteilen.
(Die Zeit kommt noch)
Wie auch immer es aussieht, nimm es so, wie es ist. Wichtig ist, dass es das Leben ist, nach welchem du dich wirklich sehnst, andernfalls wird es dir von Außen aufgezwungen.
Wenn du dir darüber im Klaren bist, wie dieses Leben aussieht, frag dich:
Was will ich von diesem Leben?
Willst du Astronaut werden, weil es cool ist? Oder weil du reich sein willst? Damit die Damen beim Anblick deiner sexy Uniform schwach werden?
Oder bist du einfach fasziniert von den Wundern der menschlichen Technologie und möchtest den Planeten (first hand) aus dem All betrachten?
Es ist wichtig dies für dich zu definieren und deine eigene Werte nicht auf andere Menschen zu projizieren oder sie für ihre zu verurteilen.
Die meisten Menschen verdrehen die Augen, wenn sie jemanden aus einem schnellen Sportwagen aussteigen sehen.
Aber, warum?
Woher willst du wissen, dass diese Person kein Kfz-Mechatroniker ist und die Me-chanik des Autos verstanden hat.
Das Gefühl, die Technik verstanden zu haben, die das Auto zum Fahren bringt, verbindet den Menschen gleichzeitig mit diesem Auto. Deshalb macht es dieser Person auch so viel Spaß, damit zu fahren.
Wenn du dich also selbst fragst, warum du das willst, was du willst, entdeckst du die Werte, die dem Leben zugrunde liegen, hörst auf über andere zu urteilen und gehst neugierig auf sie zu.
Ja, du willst das Leben eines Astronauten. Aber geht es dir wirklich um Aussehen, Geld, Status oder die Beherrschung von Fähigkeiten?
Jetzt ist es an der Zeit, zu urteilen und zu fragen: „Sind die Werte, die ich gerade definiert habe, gute oder schlechte Werte?“
Basieren sie auf Beweisen oder Emotionen?
Sind sie konstruktiv oder destruktiv?
Kann ich sie kontrollieren oder nicht?
Lässt du dich gerne dein ganzes Leben lang von diesen Werten leiten? Von jetzt bis in alle Ewigkeit?
Wenn ja, dann ist es gut für dich, und du kannst so weitermachen wie bisher. Wenn nicht, dann ist es an der Zeit, dich neu zu erfinden und bessere Werte zu finden.
(Mehr dazu später.)
Wenn du bei der Beantwortung der ersten beiden Fragen ehrlich zu dir selbst bist, hast du deine wahren Werte entdeckt.
Aber die meisten von uns sind unglaublich geschickt darin, uns selbst zu sagen, was wir gerne wahr haben wollen, und nicht, was wirklich wahr ist.
Du sagst dir vielleicht, dass du Astronaut werden willst. Wenn du jedoch nicht daran arbeitest und dich auf dein Studium / die Ausbildung konzentrierst, dann wider-sprechen deine Handlungen dem, was sie sagen. Es liegt eine Werttrennung vor.
Erinnerst du dich an die Schlüsselaspekt zu Werten? Sie spiegeln sich ständig in der Art und Weise wider, wie wir uns verhalten. Wenn es um Werte geht, ist das, was wir tun, viel wichtiger als das, was wir sagen oder uns einreden zu tun.
Wir sagen vielleicht, dass wir eine Familie mit fünf Kindern wollen. Du kannst bis vom Dach aus schreien, bis deine Stimme heiser wird, dass dir Familie und Beziehungen mehr wert sind als alles andere. Aber wenn du immer eine Ausrede findest, weshalb es noch nicht “die richtige Zeit” ist oder dir keine Zeit für die Entwicklung deiner Kinder nimmst, dann liegt es auf der Hand, dass du keinen Wert auf Familie legst.
Stell dir also diese beiden Fragen und mach den Realitätscheck. Entspricht der von dir angegebene Wert dem, was du tust oder liegt eine Dissoziation vor? Und wenn ja, worauf legst du eigentlich wert?
Wenn du noch nie eine solche Übung gemacht hast, kann es schwierig sein, zu definieren, welche Werte deiner Lebensvision oder deinem Handeln zugrunde liegen.
Deshalb habe ich eine Liste mit Werten zusammengestellt, die dir dabei helfen können, gruppiert nach Kategorien unserer menschlichen Evolution.
Mögliche Werte






Die Kunst der Selbsterschaffung
Das Leben ist ein Spiel - ein reines Kontinuum.
Dein Charakter bestimmt den Ausgang.
Dein Charakter ist formbar - die erste Erkenntnis, die du machen musst.
Du kannst dich ändern.
Egal wie schmerzhaft.
Egal, was dir dein Ego ins Ohr flüstert.
Ganz gleich, wie sehr du dich an die Annehmlichkeiten deines jetzigen Lebens klammern möchtest, die unter Umständen mehr Zerstörung anrichten, als du denkst.
Dein Charakter ist dein Selbstbild.
Eine Verschmelzung von Ideen, Überzeugungen, Erfahrungen und Informationen, die du verarbeitet hast und die das Betriebssystem bilden, über welches du mit der Realität interagierst.
Für die meisten Menschen wurde der Charakter für sie geschaffen - nicht sie selbst.
Aus dem Grund gibt es tatsächlich noch Leute, die ihr Abi in der Tasche haben und meinen “das deutsche Bildungssystem sei gut”.
Jeder einzelne von uns ist während der Kindheit ein Produkt seiner Umwelt.
Der grundlegende menschliche Drang zu lernen ermöglicht es uns jedoch, alle Informationen aufzunehmen, die zu unserem Überleben beitragen.
Mit diesen Informationen befinden wir uns auf einem standardmäßigen, aber mittelmäßigen Kurs.
Wie ein Zug, der über die Gleise rast, geraten wir möglicherweise in eine Sackgasse, wenn wir nicht lernen, unser eigenes Abenteuer zu meistern.
Das Schicksal der Menschheit ist nicht garantiert.
Dies ist bei jeder Lebensform der Fall.
Einige Spezien sterben aus.
Wenn wir keine intelligenten, bewussten und pro-aktiven Entscheidungen treffen, schlafwandeln wir lediglich über diese Erdoberfläche.
Dies ist das Worst-Case-Szenario, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt immer mehr zu.
Unsere innere Geisteshaltung bestimmt unser Handeln.
Unser Handeln trägt zur Gesellschaft und Kultur bei.
Gesellschaft und Kultur beeinflussen die Programmierung anderer Charaktere.
Die Ideen, Überzeugungen und Informationen, die die Form unseres Charakters ausmachen, werden durch unsere Entscheidungen, andere Charaktere zu formen, weitergegeben.
Der kollektive Charakter wird sein eigenes Schicksal bestimmen.
Alles beginnt mit der Fähigkeit eines Einzelnen, aus seinem mittelmäßigen Werdegang aufzuwachen, die Entscheidung zu treffen eine Veränderung einzugehen und zuzulassen, dass sein Handeln die Welt beeinflusst.
Das Leben ist ein Spiel, das unendlich viele Spiele beherbergt.
Es gibt zwei wesentliche Makrospiele, die am fruchtbarsten sind:
Das äußere Spiel
Das äußere, weltliche Spiel ist das, was du mit deinem Leben machen möchtest.
Es sind die selbst generierten Ziele, die du verfolgst, die Auswirkungen auf die Menschheit haben.
In anderen Worten: Dein Lebenswerk!
Die Sache, in die du deine Zeit, deinen Fokus und dein Geld investierst, um es als Modalität zur Wertschöpfung aufzubauen.
Sei es nun als Astronaut, Politiker, Unternehmen oder worauf auch immer du Wert legst.
Meinen Beobachtungen nach bleibt das äußere Spiel für die meisten Menschen jedoch nur eines von…
…“sehen und gesehen werden”.
Korrekt.
Die meisten Menschen jagen der Anerkennung anderer Menschen nach, wie die hungrigen Köter den Broilerwagen.
Wieso?
Natürlich sind wir Menschen soziale Wesen und haben alle irgendwo ein Bedürfnis nach sozialer Anerkennung.
Dennoch lässt sich das permanente Streben nach Anerkennung, einerseits auf unkontrollierbare, emotionsbasierte Werte zurückführen, andererseits vernachlässigen viele Menschen das innere Spiel.
Das innere Spiel
Wenn sich die obige Wahrheit schmerzhaft anfühlt, dann weil deine äußeren Bestrebungen noch nicht durch ein philo-sophisches Gefühl der Meisterschaft gestützt werden.
Aufgrund dessen bleiben diese äußeren Errungenschaften oberflächlich und bedeutungslos.
Für jedes Ziel, das du in der Außenwelt verfolgst, gibt es eine Lektion, die du innerlich freischalten musst.
Genau das ist auch das Paradox der Persönlichkeitsentwicklung.
Je höher du in der Welt vordringst, desto tiefer tauchst du in dich selbst ein...
…vorausgesetzt du verlierst das “selbst” auf diesem Weg nicht.
Wenn wir uns selbst weiterentwickeln steigern wir unser geistiges, kognitives Niveau.
Auf jeder Ebene erhältst du einen Top - Down - Überblick über deine vergangenen Erfahrungen - daher das Kontinuum.
Du beginnst, die Struktur des Systems oder Spiels zu erkennen, das du gespielt hast (oder es mit dir machen lassen hast).
Eine Zeit des inneren Kampfes ist die Voraussetzung, um die nächste geistige Ebene zu erreichen.
Wenn du dir die erforderlichen Fähigkeiten oder Kenntnisse aneignest, erreichst du die nächste Geistesebene, die das Problem, mit dem du konfrontiert warst, löst.
Bücher vermitteln Wissen.
Erfahrungen die Weisheit.
Ein inneres Gleichgewicht ist entscheidend.
Es ist das unermüdliche Streben nach Versuch und Irrtum, das uns dazu bringt, herauszufinden, welche Werte uns am Herzen liegen und welche wir loslassen.
Man kann jemandem seine Werte nicht ausreden. Du kannst ihnen nicht drohen, ihre tiefsten Überzeugungen aufzugeben.
Das macht sie nur defensiv und noch resistenter gegen Veränderungen, da du sie in ihrer Identität angreifst und ihre Voreingenommenheiten triggerst.
Daher ist Empathie eben auch so wichtig.
Um einen Wert loszulassen, muss diesem durch direkte Erfahrung widersprochen werden.
Manchmal entsteht dieser Widerspruch dadurch, dass der Wert zu seiner logischen Schlussfolgerung geführt wird.
Zu viel Feiern führt letztendlich dazu, dass sich das Leben leer und bedeutungslos anfühlt.
Das Streben nach zu viel Geld führt letztlich zu mehr Stress und Entfremdung.
Zu viel Gelegenheitssex führt zu wunden Oberschenkeln, Brandwunden an den Knien und möglicherweise Geschlechts-krankheiten.
Du selbst musst mit der Realität kämpfen, um die Lektionen zu lernen, die für dich einleuchtend sind.
Das nötige Maß an Selbsterkenntnis
Wenn unsere Werte versagen, ist das erschreckend.
Es findet ein Trauerprozess statt.
Da unsere Werte unsere Identität und unser Verständnis davon ausmachen, wer wir sind, fühlt es sich an, als würden wir einen Teil von uns selbst verlieren, wenn wir eine Wertvorstellung aufgeben.
Deshalb widersetzen wir uns diesem Scheitern.
Wir leugnen und rationalisieren es einfach.
Wenn unsere Werte versagen, haben wir zwei reflexartige Rechtfertigungen:
A) die Welt ist scheiße, oder
B) wir sind scheiße.
Nehmen wir an, du verbringst dein gesamtes Leben damit, Geld zu jagen. Und dann, mit 50 hast du eine ganze Menge angesammelt.
Aber anstatt wie Dagobert Duck in Goldmünzen zu tauchen und zu schwimmen, bringt dir dieses Geld kein Glück, sondern nur noch mehr Stress und Angst.
Du musst herausfinden, wie du es investierst.
Du musst herausfinden, wie du Steuern sparst.
Freunde und Familienmitglieder kommen ständig auf dich zu und bitten dich um Hilfe oder Almosen.
Ebenso hast du Schwierigkeiten damit einen Lebenspartner zu finden, weil (bleiben wir ehrlich) sie dich schließlich alle nur für dein Geld ausnutzen wollen, nicht wahr?
Aber anstatt zu reflektieren, dass der Wert scheiße ist und dass man sich vielleicht um etwas mehr als nur um Geld kümmern sollte, geben die meisten Menschen stattdessen der Welt um sie herum die Schuld.
“Es ist die Schuld der Regierung, denn sie bestraft Reichtum und Erfolg in Form von hohen Steuersätzen.”
“Die Welt (oder eher unser Land) ist voller faulen Säcke, die einfach nur Almosen wollen und ich sie mit meinen Steuergeldern noch finanziere.”
“Der Aktienmarkt ist ein Chaos und es ist unmöglich, ihn zu gewinnen.”
Andere wiederum geben sich selbst die Schuld.
Sie denken: „Ich sollte damit klarkommen, also muss ich nur noch mehr Geld verdienen und alles wird gut.“
Sie verfangen sich in der Tretmühle, immer mehr ihren eigenen Wert zu verfolgen, bis sie zu einer Art Extremist werden.
Nur wenige Menschen bedenken, dass der Wert selbst schuld ist.
Diese Wertschätzung des Geldes oder des endlosen Feierns hat dich genau in diese Situation gebracht, aus der du nun scheinbar nicht mehr herauskommst.
Livin' the good life
Sollte es das Ziel sein, das Leben zu lieben?
Ich denke, dass das Streben nach einem Leben, das man liebt, viele (insbesondere junge) Menschen heutzutage auf eine falsche Fährte lockt.
Auf Social-Media bekommst du (quite literally) hunderte von Eindrücke, wie ein solches Leben (vermeintlich) aussehen kann. Diese Eindrücke (oftmals nur die Highlights aus dem Leben anderer) verstärken jedoch diese Illusion von Werten, was ein authentisches Leben nach unseren eigenen Vorstellungen umso schwieriger macht.
Schließlich fragt man sich ständig, ob man es überhaupt noch richtig macht…
Ja, das Leben ist kostbar, und wir sollten uns stets daran erinnern, aber es ist nicht schlimm, wenn es manchmal beschissen ist.
Ich denke sogar, dass die Menschen, die verzweifelt versuchen glücklich zu sein, den Glauben an Freiheit hegen, blind einer bestimmten Ideologie folgen oder ein Leben, das sie lieben, erreichen wollen, mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Für sich selbst und unsere Gesellschaft.
Aber gut, was weiß ich schon…
Streb deine Ziele an, aber stell sicher den Blick für's holistische Gesamtbild beizubehalten.
Fang im kleinen und oberflächlich an.
Konzentrier dich auf deine Gesundheit, Finanzen und Denkweise.
Wage einen Schritt ins Unbekannte, damit du den Stress spürst, der dich zur Umsetzung zwingt.
Dies gibt dir einen Zweck / Sinn, den du verwirklichen musst.
Es ist schön, herumzusitzen und über bessere Werte nachzudenken.
Aber nichts wird sich festigen, bis du diesen neuen Wert verkörperst.
Werte werden durch Lebenserfahrung gewonnen und gehen ebenso durch sie verloren - nicht durch Logik, Gefühle oder gar Überzeugungen.
Das Leben muss gelebt und erlebt werden.
Vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
Das erfordert oft Mut.
Hinzugehen und Werte zu leben, die im Widerspruch zu den alten Werten stehen, ist verdammt beängstigend.
Es ist leicht, authentische und gesunde Beziehungen anzustreben, aber es ist schwer, sie wirklich zu leben.
Es ist gruselig.
Wir vermeiden es.
Wir finden Ausreden, weshalb wir warten müssen, oder es noch nicht der “richtige Zeitpunkt” ist.
Aber das „nächste Mal“ endet unweigerlich mit einem weiteren Misserfolg und einem weiteren Schmerz.
Wenn du den Mut aufbringst, deine neuen Werte zu leben, passiert etwas Verrücktes:
Es fühlt sich gut an.
Du erlebst die Vorteile.
Und wenn du diese Vorteile erst einmal erlebst, wird es nicht nur einfacher, die neuen Werte weiterhin zu leben, sondern du fragst dich weshalb du es nicht früher getan hast.
Es ist wie das High, welches man nach dem Joggen bekommt.
Oder die Erleichterung, die man verspürt, nachdem man jemandem die Wahrheit gesagt hat.
Oder die Befreiung, die man verspürt, wenn man aufhört, ein Rassist zu sein.
Oder die seelische Erlösung, die man verspürt, wenn man 40 Jahre lang seine Emotionen unterdrückt hat und nun langsam wieder den Einklang findet.
Du springst in ein kaltes Becken, plötzlich schwindet die Angst und der Schock und es hinterlässt ein wunderbares Gefühl der Erleichterung und ein neues, tieferes Verständnis dafür, wer man wirklich ist.