Wenn ich dir die Frage stelle würde, was die größte Erfindung der Menschheit ist, was wäre deine Antwort?
Schließlich gibt es viele Möglichkeiten.
Wäre es das Feuer? Weil es uns Wärme, Schutz und die Möglichkeit gibt, unsere Mahlzeiten zu kochen? Oder vielleicht das Rad? Weil es die treibende Kraft für die Anfänge von Handel und Reisen ist.
Beides ist eine gute Wahl, doch wenn wir über die größten Erfindungen der Menschheit nachdenken, vergessen wir meist eine der wichtigsten: das Geld.
Im Gegensatz zu anderen Erfindungen, die wir anfassen und sehen können, ist Geld immateriell. Eine Illusion. Vielleicht liegt es daran, dass es schwer greifbar ist, dass wir es nicht immer als die geniale Innovation wertschätzen, die es ist.
Während wir Dinge wie das Rad oder das Internet als Meilensteine anerkennen, betrachten wir Geld oft einfach nur als notwendiges Übel... oder zumindest das Geld, wie wir es heute kennen.
Aber Geld ist mehr als nur gedruckte Scheine oder Münzen. Es ist eine Idee, eine kulturelle Währung, die unseren Handel und unser Zusammenleben ermöglicht.
Geld hat die Art und Weise, wie wir Werte messen und austauschen, für immer verändert.
Vielleicht ist Geld daher auch so ein sensibles Thema. Das liegt daran, dass viele von uns ihren Selbstwert und ihre Identität mit ihrem Einkommen verknüpfen.
Es ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Marktbewertung unserer Fähigkeiten und Kompetenzen als Person.
Insofern ist die geteilt in diejenigen, die nicht wissen wie sie es verdienen und diejenigen, die nicht wissen wann sie damit aufhören sollen.
Kein Wunder, dass Gespräche über Geld oft Unbehagen auslösen und für nervöse Momente sorgen oder komplett Tabu sind - egal ob im Osten oder im Westen.
Jaja, die alt gewordenen Kinderköpfe.
Kaum einer spricht es noch offen aus, doch in der geistigen Entwicklung befinden sich viele Menschen noch immer in den Gummistiefeln ihrer Kindheit und tapsen auf ihren Zehenspitzen durch's Leben.
(not tryna sound too narcissistic here)
Wie sind wir hierhin gekommen?
Bevor es Geld gab, tauschten Menschen Waren und Dienstleistungen direkt aus, ein System, das als Tauschhandel bekannt ist. (schon längst vor DDR-Zeiten)
Eine Person würde etwas anbieten, und die andere Person würde etwas zurückgeben. Da der Wert dieser Gegenstände jedoch keinem willkürlichen Wert beigemessen wurde, wurde jeder einzelne Handel davon bestimmt, was jede Partei bereit war, für etwas, das sie wollte, aufzugeben.
Ein simples Spiel des Tauschens.
Mein Großvater ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Seine Familie besaß einen kleinen Viehzuchtbetrieb.
Wenn sein Vater also neue Schuhe haben wollte, musste er einen Tauschpartner finden, der bereit war, Schuhe gegen einen Ochsen zu tauschen. Ein ungleicher Handel, der zu Unzufriedenheit führte.
Der Schuhmacher wollte jedoch ein Zelt, aber ein paar Hausschuhe gegen ein ganzes Zelt zu tauschen, entpuppte sich genauso unfair.
Und sofort erkennt man eines der großen Probleme dieses Tauschsystems. Es ist die Asymmetrie.
Ich mein, als Zeltbauer würde ich mich auf keinen Fall betrogen fühlen, wenn ich einen ganzen Wohnraum gegen ein einfaches Schuhwerk eintauschen müsste.
Es war schwer, Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu verbinden, und es erforderte das seltene "doppelte Zusammentreffen" von Wünschen, bei dem zwei Personen genau das suchten, was die andere zu bieten hatte.
Ein ineffizientes und oft frustrierendes System - doch es bestand noch ein weiteres Problem.
Denk an den Bauern, der nur in der Saison Tomaten hatte, aber das ganze Jahr über Schuhe tragen wollte. Das Tauschen von Tomaten gegen Schuhe war begrenzt und unpraktisch.
Oder mein Opa, dessen Kühe him zwar Milch und Käse lieferten, doch du kannst dir sicherlich vorstellen, wie wertvoll Milch und Käse in der 40 Grad heißen Sommerhitze ohne einen Kühlschrank waren.
Ein Schuhmacher könnte leicht ein ganzes Jahr über Schuhe herstellen und sie später gegen andere Güter eintauschen.
Diejenigen, die Dinge besaßen, die allgemein gefragt waren, hatten einen klaren Vorteil.
Aber da die Tomaten, Milch und der Käse vom Bauer verderbliche Ware ist, konnte er sie nicht über einen längeren Zeitraum aufbewahren.
Obwohl er also die gleichen Anstrengungen in sein Geschäft stecken würde wie der Schuhmacher, gab es für ihn absolut keine Möglichkeit, das ganze Jahr über reich zu bleiben.
Dies führte zur Entstehung von Waren als Tauschmittel. Menschen begannen, Waren wie Salz, Waffen und Tierhaut zu verwenden, um den Handel zu erleichtern. Diese Waren waren allgemein akzeptiert und konnten gegen nahezu alles eingetauscht werden.
Von Salz und Waffen bis hin zu winzigen Sammlerstücken wie Muscheln und Perlen hatte die Menschheit eine bessere Möglichkeit für Handel und Transaktionen gefunden.
Anstatt Waren und Dienstleistungen gegen Waren und Dienstleistungen einzutauschen, die zu diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht benötigt wurden, konnten sie nun die Waren und Dienstleistungen gegen beliebige Objekte eintauschen, die als Wertplatzhalter fungierten.
In anderen Worten einen Schuldschein. (oder I Owe You)
Anschließend konnten sie diese Platzhalter verwenden, um Waren und Dienstleistungen, die sie tatsächlich brauchten, von jemand anderem zu erhalten.
Die Idee war genial. So brillant, dass die ganze Welt langsam vom Tauschsystem zum Geldhandelsystem überging.
Die Idee funktionierte, aber es gab immer noch ein Problem: die Verfügbarkeit.
Je häufiger etwas war, desto weniger Wert hatte es. Das ist grundlegende Wirtschaftslehre. Wenn jeder etwas in die Hände bekommt, kann es doch nicht so viel wert sein, oder?
Dinge wie Sand oder Muscheln, die man leicht an jedem Strand aufsammeln konnte, waren also kein wirklich gutes Maß für den Wert.
Um das Problem der Knappheit zu lösen, entstanden in China im Jahr 770 v. Chr. die ersten Metallmünzen.
Diese Miniatur Versionen von Werkzeugen wurden aus Bronze gegossen und hatten einen intrinsischen Wert aufgrund des Metalls, aus dem sie hergestellt wurden.
Es war eine messbare, physische Darstellung von Wert.
Das war's. Geld war endlich etwas wert.
Man konnte nicht einfach irgendwo an einen Strand gehen und Bronze holen. Es war knapp. Es war eine messbare, physische Darstellung von Wert.
Zu diesem Zeitpunkt war Geld noch keine Illusion. Der Wert einer Münze wurde durch den Wert des Metalls bestimmt, aus dem die Münze gefertigt war. Wenn du eine Münze hattest, die aus 1 Gramm Gold bestand, war sie 1 Gramm Gold wert. Sie konnte es leicht messen und selbst feststellen, dass es sich tatsächlich um 1 Gramm Gold handelt.
Könige und Herrscher entdeckten jedoch schnell die Macht des Geldes. Sie begannen, Münzen zu prägen und Bilder auf sie zu setzen, um ihren Wert zu repräsentieren. So konnten sie den Wert der Münzen manipulieren und mehr Macht erlangen.
Sie schufen die Münzen aus einer Mischung aus Silber und Gold und prägten ein Bild auf die Münze, das als Nennwert diente.
Jetzt konnten die Menschen den Wert des Metallstücks, das sie in der Hand hielten, leicht erkennen, indem sie einfach das Bild auf der Vorderseite betrachteten.
Doch die Könige der Welt wollten mehr Geld und Edelmetalle waren zu teuer. Um mehr Geld zu produzieren, begannen sie, die Münzen zu verkleinern und dann die teureren Metalle mit den billigeren zu mischen. Bald waren alle im Umlauf befindlichen Münzen weniger wert, als das Bild auf ihrer Vorderseite vermuten ließ.
Der Wert der Münze wurde nicht mehr durch den Wert des Metalls bestimmt. Der Wert der Münze entsprach nun einfach dem, was die Herrscher und die Bank sagten. Und so wurde die Illusion des Geldes geboren.
Als jedoch der internationale Handel begann, wurde den Menschen klar, dass Metallmünzen zu schwer waren, um sie dauerhaft herumzutragen.
Und so begann Könige mit der Ausgabe von IOU-Zertifikaten für den Fernhandel. Da diese Papierstücke vom König gestempelt wurden, vertrauten die Menschen auf ihren Wert und glaubten, sie könnten damit alles zurückbekommen, was sie in Münzen wert waren.
Und das stimmte vorerst.
Da immer mehr dieser IOU-Zertifikate den Markt überschwemmten, brauchten die Menschen immer weniger Münzen. Bis schließlich das Papier das wert war, was sie für wert hielten, auch wenn sie es nicht mehr gegen physische Gold- und Silberstücke eintauschten.
Von den alten Königen bis hin zu modernen Regierungen und Zentralbanken ist Geld eine Illusion geblieben. Eine bloße Darstellung, deren Wert durch die Bedeutung bestimmt wird, die die Menschen ihm beimessen - übrigens auch genau wie Wörter und unsere Sprache.
Nur weil jemand möglicherweise keine angemessene politisch korrekte Geschlechtersprache verwendet, heißt das nicht, dass sie / er sich im radikalen rechten Spektrum befinden.
Du allein verleihst Wörtern ihre Bedeutung.
Aber deine Interpretation hat oftmals rein gar nichts mit deren Person an sich zu tun, sondern vielmehr mit deinen eigenen kognitiven Verzerrungen.
Aber zurück zum Thema.
Geld als ein neutrales Tauschmittel
Wenn nur du selbst also nun die Person bist, die dem Geld ihre Bedeutung verleiht, dann liegt es auf der Hand, dass Geld nie die Ursache für wahren Reichtum im Leben sein kann, sondern lediglich der Effekt.
Vor noch einigen Jahren bin ich immer davon ausgegangen, dass Geld die Ursache meiner Probleme ist, doch es war ein absoluter Trugschluss.
Tatsächlich ist Geld eher ein Spiegel als ein Verursacher von Problemen.
Geld ist weder böse noch gut, sondern fließend - wie Wasser.
Die meisten Menschen neigen dazu Reichtum oft mit dem Besitz von teurem Schmuck, exotischen Autos, Designerkleidung oder sonstigen materiellen Gütern zu verwechseln.
Doch wahre Fülle liegt nicht im materiellen Überfluss, sondern darin, wie wir die Ressourcen nutzen, um sinnvolle Erfahrungen zu schaffen.
Selbst wenn du in einem funkelnden Diamantcollier glänzt und auf der Motorhaube eines Luxussportwagens posierst, macht dich das nicht reich – ironischer Weise macht es dich zu einem Vollidioten. *hust, Tate, hust hust*
Es gibt da dieses bekannte Sprichwort aus Fight Club:
"Die Dinge, die du besitzt, besitzen am Ende auch dich."
Materialismus ist eine Falle.
Egal wie viel du hast, die Krankheit des "mehr, mehr, mehr" hört nie auf.
Du opferst mehr von deiner Zeit und Lebensqualität, während du verzweifelt nach dem nächsten Kauf suchst.
Geld ist im Grunde genommen neutral. Es ist einfach ein Vehikel für den Austausch von Erfahrungen zwischen Menschen.
Du verdienst Geld, indem du Erfahrungen für andere schaffst und gibst es aus, um Erfahrungen von anderen zu erhalten.
Wenn du Lebensmittel einkaufst, erwirbst du nicht nur die Nahrung, sondern die Erfahrung, deinen Hunger zu stillen und deine Gesundheit zu fördern. Und wenn du einen neuen Anzug für die Arbeit kaufst, ist das nicht nur Stoff, sondern auch das Gefühl von Selbstvertrauen und Respekt, den er vermittelt.
Ich verurteile niemanden, der / die schicke Autos oder Schmuck kaufen. Wir leben in einer oberflächlichen Gesellschaft.
Go ahead.
Selbst wenn du ein materielles Gut wie einen Sportwagen oder eine Diamantkette kaufst, kaufst du nicht nur die physischen Güter, sondern auch das Erlebnis, dieses Auto zu fahren oder diese Halskette zu tragen.
Du kaufst die damit verbundene Erfahrung von Macht, Geschwindigkeit oder sozialem Status.
Du kaufst dieses Schmuckstück deiner Identität, das Wissen darüber, wie es sich anfühlt, es zu besitzen und zu nutzen. Ob es dich letztendlich glücklich macht oder nicht, ist deine Sache.
Der größte Teil des Werts eines Kaufs ist nicht monetär.
Es geht nicht um das Zeug an sich. Das Zeug ist lediglich dazu da, dich in irgendeine Form von Erfahrung zu versetzen.
Alles, wofür du Geld ausgibst, ist einfach nur Erfahrung.
Es ist wie ein Chamäleon der Wirtschaft. Es passt sich an und reflektiert lediglich die Werte und Absichten seines Besitzers.
Da es sich bei Geld um einen Austausch von Erfahrungen handelt, führt Geld oft zu Zyklen bzw. dem klassischem Hamsterrad, in dem sich viele Menschen befinden:
Wir geben eine (negative) Erfahrung auf, um Geld zu verdienen, mit dem wir dann die gegenteilige (positive) Erfahrung erkaufen.
Sobald das Geld aufgebraucht ist, werden wir zu der negativen Erfahrung gezwungen und der Kreislauf beginnt von neuem.
Die Hamsterräder des Geldverdienens
Im Grunde gibt es genau drei Arten:
Der Schmerzkreislauf...
Menschen in diesem Kreislauf verdienen ihr Geld auf Kosten ihrer körperlichen (Boxer, (manche) Handwerker) oder emotionalen / psychischen (Sexarbeiter, missbräuchliche Vorgesetzte oder Kollegen) Gesundheit und geben es dann aus, um den Schmerz zu lindern, den sie sich selbst zugefügt haben. (z.B. durch Alkohol, Drogen und anderen Ablenkungen)
Der Schmerzkreislauf kann auch auftreten, wenn Mitarbeitern zu wenig Verantwortung übertragen wird und sie oder er sich nutzlos und / oder kognitiv unterfordert fühlen.
Der Stresstrudel...
Hier verdienen Menschen Geld, indem sie sich in stressigen Jobs oder 80 Stunden Wochen quälen oder in einer Position stehen, in der sie ständig kritisiert oder auf irgendeine Weise bedroht werden.
Sie geben ihr Geld dann aus, um die Strapazen abzubauen, die ihr Job mit sich bringt.
Ein endloser Zyklus von Anspannung und Entspannung, ohne dass es ihnen gelingt, wirklich viel Wohlstand aufzubauen.
Das goldene Hamsterrad...
...oder auch genannt Ego-Kreislauf.
In diesem Kreislauf arbeiten Menschen in Umgebungen, die ihr Selbstwertgefühl untergraben, und sie sich machtlos, unbedeutend oder nutzlos fühlen.
Sie kompensieren das, indem sie ihr Geld für Statussymbole ausgeben. Sie verdienen ihr Geld durch Unsicherheiten und stecken es dann in ein endloses Streben nach Anerkennung und Status, sodass sie sich nie wirklich Wohlstand aufbauen.
Der Ausweg aus dem Geldlabyrinth
Vielleicht erkennst du dich in einem der Zyklen wieder. Auch ich habe diese Zyklen durchlaufen - das müssen wir alle.
Und sind wir mal ganz ehrlich, oftmals machen wir uns doch nur selbst was vor, wenn wir uns einreden, dass uns Geld nicht wichtig ist.
Vielleicht denkst du dir aber auch, dass du um glücklich zu werden ein astronomisch hohes Gehalt benötigst und hoffst, dass du es eines Tages erreichst.
Doch viele von uns finden sich dann in dem wieder, was ich gerne als "das Geldlabyrinth" bezeichne.
Ein weiteres Hamsterrad, nur mit mehr Rechnungen als Sonnenblumenkernen.
Ein endloser Kampf nach "mehr, mehr, mehr".
Klar, wir alle müssen irgendwie unsere Brötchen verdienen, aber wie viel Geld brauchen wir denn wirklich?
Es gibt ein Gedankenexperiment, um diese Frage für uns als Einzelperson zu beantworten. Die Idee für das Experiment kam vom Autor Brad Stollery.
Es lautet wie folgt:
Wie viel Geld müsste man dir genau hier und jetzt bezahlen, um nie wieder einen einzigen Cent von jemand anderem zu erhalten?
Du denkst dir nun vielleicht, dass das ein einfaches Experiment ist. Du strebst einfach eine wirklich enorm hohe Zahl an.
Irgendwo im Bereich von Hunderten Millionen oder Milliarden für die meisten Menschen, schätze ich.
Der Haken daran ist, dass dieses Experiment in Gruppen von 5 Personen durchgeführt wird und die Person, die die niedrigste Zahl im Kopf hat, tatsächlich das Geld erhält.
Der Rest der Spieler bekommt nichts. Die Spieltheorie, die hier zum Einsatz kommt, ist eigentlich ziemlich cool.
Das Interessante an diesem Experiment ist, dass es zwei deiner Impulse gegeneinander ausspielt und dich dazu zwingt, vernünftig zu handeln.
Natürlich möchtest du einen hohen Betrag wählen, aber du möchtest auch gewinnen und das Geld in die Hand bekommen.
Du kannst also nicht einfach eine völlig übertrieben hohe Zahl nennen.
Ich will deine beruflichen Ambitionen nicht verteufeln, sondern viel eher erreichen, dass du einen anderen Blickwinkeln gewinnst.
Stell dir diese Frage und sieh, was dabei herauskommt. Die Antwort könnte dir helfen, ein Ziel zu visualisieren, auf das du hinarbeiten kannst.
Natürlich wollen wir alle glücklich werden, aber mehr Einkommen ist leichter gesagt als getan.
Wann sollten wir wirklich aufhören, es zu versuchen? Und was, wenn die Umstände für eine Gehaltserhöhung oder Beförderung einfach nicht gegeben sind?
Nun, hier kommt der andere Teil des Puzzles ins Spiel: unsere Adaption.
Versteh mich nicht falsch, Anpassung ist eine großartige Sache. Die Fähigkeit, sich anzupassen, hat es unserer Spezies ermöglicht, so weit zu kommen.
Aber es bedeutet auch, dass wir uns schnell an eine verbesserte Lebensqualität gewöhnen und sie irgendwann als selbstverständlich hinnehmen.
Das erklärt vielleicht, warum die meisten Menschen ihr Leben von 9 bis 17 Uhr damit verbringen, der nächsten Gehaltserhöhung hinterherzujagen.
Denn wenn du auf der selben Stelle stehen bleibst, egal ob du fünf oder sieben Zahlen pro Jahr verdienst, entsteht ein starkes Gefühl der Alterung.
Aber dazu kommt auch noch die Sache mit dem Vergleichen.
Wir wissen bereits seit geraumer Zeit, dass Vergleiche uns die Freude rauben können.
Du könntest ein siebenstelliges Gehalt haben, aber du wirst dich nicht annähernd glücklich fühlen, wenn du dich mit Jeff Bezos vergleichst, der im wahrsten Sinne des Wortes mehr Geld als Gehirnzellen hat.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was du mit dem Geld machen sollst, das letztendlich zum Glück führt.
Wenn du einfach nur mehr Geld verdienst, um des Geldes willen, wirst du vielleicht immer noch etwas Freude daran haben, vorausgesetzt, du bist erfolgreich.
Es ist ein bisschen wie ein Spiel.
Aber diese Freude wird im Vergleich zu der Freude verblassen, die jemand empfindet, der sein hart verdientes Geld klug einsetzt.
Zeit kaufen gilt oft als eine der besten Möglichkeiten, Geld auszugeben, da es dir ermöglicht, dich auf die angenehmen Dinge zu konzentrieren und die lästigen Dinge jemand anderem zu überlassen, der sie gerne erledigt.
Die Gig Economy hat dies zugänglicher gemacht als je zuvor – sie ermöglicht es den Menschen, mehr Zeit für die Dinge zu haben, die wirklich wichtig sind, auch wenn das bedeutet, dass sie etwas weniger auf dem Bankkonto haben.
Das kann bedeuten, dass du jemanden dafür bezahlst, die Wohnung zu putzen, damit du deinem Kind eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen kannst, oder dass du ein teureres Ticket kaufst, um mehr Zeit mit deiner Familie zu verbringen.
Auch materielle Besitztümer stehen im Fokus, wenn es um den Zusammenhang zwischen Reichtum und Glück geht.
Die Forschung ist hier eindeutig: Gib dein Geld für Erlebnisse aus, nicht für Dinge.
Der Grund dafür ist, dass Erlebnisse einzigartig sind, und niemand kann das Gefühl nachempfinden, das du auf der Reise mit deiner besten Freundin erlebt hast.
Wie der wahrhaftige Reichtum entsteht
Selbst wenn eine Erfahrung flüchtig ist, kann sie ein Leben lang nachwirken.
Im Gegensatz zu materiellen Besitztümern, die im Laufe der Zeit an Wert verlieren, scheinen Erlebnisse rückblickend angenehmer zu werden.
Unser Geist hat die Tendenz, die kleinen Unannehmlichkeiten einer Erfahrung zu übersehen – sei es ein verspäteter Flug oder schlechtes WLAN – und erinnert sich stattdessen nur an die positiven Aspekte.
Statt also nach einem bestimmten Gehalt zu streben, könnte es sinnvoller sein, nach Erlebnissen zu streben und die Möglichkeit anzustreben, sich diese Erlebnisse leisten zu können.
Das bedeutet natürlich nicht, dass materielle Besitztümer keine Erlebnisse sein können.
Ein neues Musik-Album kann ein Erlebnis sein.
Eine Tasse Kaffee kann ein Erlebnis sein.
Ein teures Auto kann ein Erlebnis sein.
Alles eine individuelle Entscheidung.
Allerdings neigen die meisten Menschen dazu, zu überschätzen, wie glücklich sie sein werden, wenn sie ein neues Ding besitzen.
Sobald dieses Ziel erreicht ist, lässt das Gefühl der Zufriedenheit langsam nach, und wir finden uns wieder an dem Punkt, an dem wir angefangen haben.
Man nennt dieses Phänomen die hedonistische Tretmühle, bei der wir das Hoch mit Happiness / Glück verwechseln, nur um kurz darauf wieder auf unserem Ausgangspunkt zu landen und dem nächsten "High" hinterherzujagen.

Wahrer Reichtum entsteht, wenn die Art und Weise, wie wir unser Geld ausgeben, nicht nur die Art und Weise ausgleicht, wie wir es verdienen.
Reichtum entsteht, wenn die Art und Weise, wie wir Geld verdienen, und die Art und Weise, wie wir es ausgeben, aufeinander abgestimmt sind – wenn unser Geld durch positive Erfahrungen verdient wird und für weitere positive Erfahrungen ausgegeben wird.
Menschen, die in den beschriebenen Zyklen gefangen sind, werden oft zu Sklaven des Geldverdienens.
Sie beginnen, Geld als den einzigen Lebenszweck zu betrachten, und es wird zur treibenden Kraft hinter all ihren Entscheidungen.
Mal ehrlich, bist du wirklich nur hier um früh morgens aufzustehen, auf Arbeit zu gehen, um Geld zu verdienen, damit du deine Rechnungen begleichen kannst?
Egal wie viel du verdienst, für mich persönlich klingt es nach einer recht traurigen Existenz.
Du besitzt nicht das Geld - dein Geld besitzt dich.
Es geht nicht mehr darum, die Währung zu kontrollieren - die Währung kontrolliert dich.
Es ist nicht mehr dein Werkzeug - du bist das Werkzeug.
Und das Geld wird dich so lange wie möglich beschäftigen, bis du dich entweder davon loslöst oder auf dem Friedhof von neben an bestattet wirst.
Der Weg, diese Zyklen zu durchbrechen, der endlosen Jagd nach einem weiteren Euro zu entkommen und wahren Wohlstand zu finden, besteht darin, Geld nicht mehr als Maßstab für unseren Erfolg zu verwenden.
Es mag vielleicht klischeehaft klingen, aber genauso wie es viele Definitionen für Wert gibt, gibt es viele Definitionen für Erfolg.
Geld ist oft ein Mittel zum Erfolg, aber selten ist es der Erfolg selbst.
Der wahre Wert des Geldes zeigt sich, wenn wir es als Werkzeug für unseren Erfolg nutzen, anstatt es selbst den Erfolg definieren zu lassen.
Wenn wir es auf die Erlebnisse und Werte lenken, die wir für wichtiger halten.
Wenn wir es verwenden, um innovative Unternehmen zu gründen, unsere Kreativität zu fördern, unsere Gemeinschaft zu unterstützen, unserer Familie zu helfen oder Zeit mit Freunden zu verbringen – oder um zu unserer eigenen Gesundheit und Zufriedenheit beizutragen.
Der wahre Wert des Geldes beginnt, wenn wir über den Tellerrand hinausschauen und erkennen, dass wir mehr wert sind als unser Kontostand. Also hör auf 10x am Tag einen Blick darauf zu werfen.
Es geht nicht um die Anhäufung von Dingen, sondern um die Bereicherung von Beziehungen, Erlebnissen und der Zeit, die wir auf diesem Planten zur Verfügung haben.
Es geht darum Win-Win Situationen zu erschaffen. Vielleicht glaubst du, dass ein anderer verlieren muss, damit du gewinnst.
Absoluter Schwachsinn.
Diese Denkweise vereinfacht komplexe Situationen oft zu sehr und kann die Zusammenarbeit, die Problemlösung und den Fortschritt behindern, da sie das Potenzial für beiderseitigen Gewinn oder kreative Lösungen nicht berücksichtigt.
In Wirklichkeit sind viele Situationen kein “Zero-Sum Game”. Für beide Seiten vorteilhafte Ergebnisse sind durch Zusammenarbeit und Innovation möglich.
Diese Erkenntnis kann nicht nur unsere beruflichen Entscheidungen beeinflussen und unsere Einstellung zur Jagd nach dem "Nächsten" ändern, sondern auch unser Verständnis für Großzügigkeit und unser Streben nach einer gerechteren Zukunft stärken.
Denn am Ende des Tages geht es nicht um die Tassen in unserem Schrank, sondern um das, was darin enthalten ist.
Oder hey, warum nicht gleich die Tassen wegwerfen und gleich aus dem Wasserhahn trinken.
Denn denk immer daran:
Der einzige Grund, warum jeder von uns Geld will, besteht darin, es am Ende zwangsläufig wieder loszuwerden.