Ach ja, Spiritualität...
Was genau schießt dir als erstes in den Kopf, wenn du dieses Wort hörst?
Wenn zu den wissenschaftlichen, rational-denkenden, atheistischen Leuten gehörst, dann mag dir das Konzept von Spiritualität sicherlich unfassbar realitätsfern erscheinen.
Ich mein', schließlich ist das doch nur dieser ganze esoterische, wooh-wooh Schwachsinn.
Komm öffne deine Chakren, stelle den Zugang zu deiner Seele her und manifestiere deine Träume, gelange in deine göttliche Schöpferkraft, denn es ist ganz allein dein Geist, der deine Realität erschafft...
Spiritualität hat in unserer Gesellschaft zweifellos einen schlechten Ruf, weil das Wort negativ konnotiert ist und damit ein wahnhaftes Wunschdenken verbunden wird.
Und das aus gutem Grund, denn viele sogenannte "spirituelle" Menschen bleiben in diversen Fallen hängen.
Aber meiner bescheidenen Meinung nach geht Spiritualität weit darüber hinaus, und wenn ich mich selbst als spirituell bezeichne, dann nicht, weil ich versuche, dir die Schritte zu zeigen, wie du dein Kronenchakra öffnen und die Erleuchtung erlangen kannst…
Ich persönlich befinde mich seit Jahren auf meiner spirituellen Reise und bin beileibe kein verrückter Glatzköpfiger-Wooh-Woooh-Mönch.
Ich lebe in einer Wohnung, ich benutze Technologie und ich besitze ein paar materialistische Gegenstände.
Wenn ich hier über Spiritualität spreche, möchte ich im Wesentlichen, dass du dich für Spiritualität öffnest, aber trotzdem deine Rolle in unserer Gesellschaft spielen kannst.
Es gibt Leute, mit denen ich darüber im echten Leben gesprochen habe und die mich noch immer für verrückt halten, aber ich versuche so gut es geht nuancierte Gesichtspunkte einzubringen, um dieses Thema ein wenig praktischer zu machen und dir eine klare Richtung zu vermitteln.
Übersicht
My personal journey
Während meiner gesamten Kindheit fühlte ich mich immer ein wenig von meinen Altersgenossen abgekoppelt. Ich war (und bin nach wie vor) enorm introvertiert.
Ich habe nie wirklich verstanden, was es mit der formalen Bildung auf sich hat, 5x die Woche auf Partys zu gehen und sich halb ins Koma zu saufen, Sex und Mädels als ein weiteren Gebrauchsgegenstand zu betrachten und mich auf diese zwanglose hook-up culture einzulassen.
Meine erste existenzielle Krise hatte ich wahrscheinlich mit 14 Jahren, als ich in der Schule saß und aus dem Fenster schaute und darüber nachdachte, was das Leben wirklich zu bieten hat oder was nach dem Tod abgeht.
Ich fing an, mich zu fragen, was genau von dem Wissen, was in der Schule gelehrt wird, mir im späteren Leben wirklich weiterhelfen wird.
Das war während meiner gesamten Schulzeit ein häufiges Phänomen, und ich habe nie realisiert, dass die meisten meiner Klassenkameraden sich in diesem Alter wahrscheinlich nie diese Gedanken gemacht haben.
Das erste Mal, dass ich wirklich mit Spiritualität in Berührung kam, war, als ich vor ein paar Jahren meinen ersten Job in der Tech-Branche antrat.
Alle paar Wochen haben wir in 1:1 Calls immer wieder über das “Wheel of Life” gesprochen - vielleicht bist du schon damit in Berührung gekommen.
Im Grunde ist es ein Modell dafür, wie wir einen umfassenden Überblick über unser Leben mit all den verschiedenen Aspekten bekommen können, und obwohl es verschiedene Varianten und Versionen davon gibt, würden wir in erster Linie diese hier betrachten.

Für die meisten von uns werden alle Punkte recht logisch erscheinen, doch das einzige, was mir auffiel, war die Spiritualität.
Weshalb wird hier Spiritualität aufgeführt?
Wozu genau brauchen wir Spiritualität in unserem Leben?
Das ist doch nur dieser dämliche esoterische Hokuspokus-Kram, was soll bitte der Sinn davon sein... - so die kleinen Ego-Stimmen in meinem Geiste.
Denn genau das ist es…
…oftmals kommt uns unser Ego und die Voreingenommenheit in die Quere, wenn wir auf neue Denkmuster stoßen.
Mit zunehmendem Alter wird es immer schwieriger, radikal aufgeschlossen zu sein.
Denn unsere subjektive Lebenserfahrung kann unsere Aufgeschlossenheit und unser “Growth-Mindset” maßgeblich beeinträchtigen.
Was genau ist Spiritualität?
Im Wesentlichen geht es darum, schwer zu beantwortende Fragen zu stellen, die für viele Menschen "too heavy" sind.
Zumindestens scheinbar “too heavy”.
Wenn ich den Menschen in meiner Welt solche Fragen stelle, dann kommen Antworten wie…
…"Boah ey, wie kannst du sowas fragen?"
…"Es ist nicht normal, dass man sich in solch jungen Jahren Gedanken darüber macht…"
Diese Antworten stammen jedoch von Menschen, die sich selbst noch nie detailliert mit diesen Fragen auseinandergesetzt haben.
Im Grunde ist es das, was ich in meiner Kindheit praktiziert habe, ohne mir dessen bewusst zu sein bzw. zu wirklichen Antworten zu kommen.
Jaja, der kleine Freizeit-Philosoph…
Was zeichnet eine wahre Freundschaft aus?
Was genau ist Liebe? Existiert so etwas wie Liebe überhaupt? Was heißt es wirklich zu lieben?
Was ist Intelligenz? Was ist Realität? Was ist Weisheit?
Dies sind nur ein paar Beispiele.
Mit den Fußspitzen ins Wasser.
Doch es geht darum, tiefergehende, philosophischere Fragen zu stellen, um ein umfassenderes Verständnis des Lebens und der Welt, in der wir uns wiederfinden, zu erlangen.
In unserer post-modernen Gesellschaft wird eine solche Selbstreflexion jedoch immer und immer weniger geschätzt.
Doch meiner bescheidenen Meinung nach sind diese meta-physischen Fragen letztlich die Essenz der Spiritualität.
Wenn du das hier liest, gehörst du vielleicht zu den Menschen, die beim Anblick eines wunderschönen Sonnenuntergangs oder dem Beobachten des pechschwarzen, sternbedeckten Mitternachtshimmels solche kleinen Einblicke (that there is more to our immediate physical reality) spüren.
Es sind nicht nur Gefühle oder Emotionen, sondern vielmehr Einblicke in die Tiefe des Universums und unseres eigenen Bewusstseins.
Doch die meisten Menschen vernachlässigen ihre spirituelle Reise und ihr Erwachen, weil sie nicht bereit sind, ihre eigenen, bereits bestehenden Glaubenssysteme zu hinterfragen.
Die moderne Wissenschaft des 21. Jahrhunderts kratzt oftmals nur an der Oberfläche, wenn es um das Betrachten der Realität geht.
In der Schule nutzen wir Formeln, Gleichungen, Variablen etc. - alles nur Symbole, die bestimmte Aspekte der Realität verdeutlichen können.
Wenn du ein Wissenschaftler nach der Definition von Wissenschaft fragst, dann würden sie sowas sagen wie: "Es geht darum, unsere physische Realität durch quantifizierbare Messungen zu verstehen."
Was letztendlich das genaue Gegenteil dessen ist, worum es bei der Spiritualität geht.
Per Definition sind spirituelle mystische Erfahrungen äußerst schwer zu quantifizieren und in Worte zu fassen - außerdem sehr persönlich - also werde ich mir hier nicht die Mühe machen, dich mit persönlichen Geschichten zu langweilen.
Ich denke jedoch nicht, dass es Wissenschaftlern nicht möglich ist, sich für Spiritualität zu öffnen.
Tatsächlich waren die besten Wissenschaftler, wie die Väter der Quantenphysik, (Einstein, Bohr, Planck) ziemlich spirituell.
Warum?
Weil sie in der Lage waren, aus ihrem unmittelbaren wissenschaftlichen Paradigma auszubrechen und über die tiefere Vorstellung unserer menschlichen Existenz nachzudenken.
Das Streben danach, die Realität auf nicht-symbolische Weise zu verstehen.
Ein pragmatischer Ansatz zur Spiritualität könnte sein, unsere eigene Psychologie zu verstehen.
Unsere bereits bestehenden Überzeugungen über uns selbst, über andere, über die Welt - die gesamte materielle Realität, in der wir uns wiederfinden – in Frage zu stellen.
Zu verstehen, woher genau unsere Glaubenssätze stammen und den Einfluss dieser zu evaluieren, um unser vollstes Potential auszuschöpfen.
Es geht darum, die eigenen Dämonen zu besiegen, emotionale Intelligenz zu entwickeln und Voreingenommenheiten besser zu verstehen.
In der Spiritualität geht es darum, dein Ego zu transzendieren, deine Bewusstseinsebene anzuheben, und deine Seele von all den Konditionierungen zu befreien, die dir aufgezwungen wurden.
Du hörst auf, dich in all möglichen blödsinnigen Drama-Shows verwickeln zu lassen oder dich davon in die Irre führen zu lassen, was in "der Welt" abgeht.
Es geht darum Identität zu verstehen. Es geht darum, sich unserer eigenen Sterblichkeit zu stellen.
Es geht darum, deine Perspektive im Bezug auf das zu erweitern, was du als potenziellen Teil von dir ansiehst.
Bist du noch immer dein Körper?
Oder hast du einen physischen Körper, bist jedoch nicht ausschließlich dieser biologische Beutel, in dem du dich befindest. (pls never harm it)
Du hast ein Ego, aber bist du dein Ego?
Zu erkennen, dass du so wenig Kontrolle und so wenig Wissen über, nun ja, alles in der Welt hast, dass du genauso gut loslassen und demütig damit umgehen kannst.
Doch die meisten Leute sind in ihrem ideologischen und dogmatischen Gruppendenken gefangen.
Sie sitzen in einer kleinen dunklen Höhle und betrachten die Welt nur aus ihrer unmittelbaren Sichtweise / Perspektive.
Ab und an finden sie vielleicht eine Kerze, mit welcher sie die Wandbemalungen betrachten, die ihnen einen Weg weisen.
Dennoch schaffen sie es nie ihre kleine Höhlenöffnung zu verlassen.
Ich versuche hier nicht, die Selbsterkenntnis als "end all be all" zu framen – nein, es ist der Ausgangspunkt, um dein Leben wahrhaft bewusst zu gestalten.
Bücher, Meditation, Solo-Retreats, Yoga, Psychedelika usw. können auf der Reise, zu der Person zu werden, die du schon immer warst, helfen.
All das sind jedoch nur Methoden, die nicht zwangsläufig für jeden funktionieren…
Die meisten Menschen werden diese höheren Bewusstseinszustände nie erreichen, denn du musst dich dieser lebenslangen Suche nach der Wahrheit widmen und Spiritualität in deinem alltäglichen Leben praktizieren.
Umarmst du die Wahrheit?
…oder spielst du kindische Spiele der Manipulation, der Täuschung, der Lüge, des Betrugs und all dieses ganzen anderen Schwachsinns?
Vielleicht bezeichnest du dich auch als spirituell, doch wenn du nur Videos schaust oder blind spirituelle Glaubenssysteme übernimmst und sie in deine eigene Ideologie umwandelst, sodass du nur noch die Quellen heranziehst, die deine “spirituellen” Glaubenssätze bestätigen, dann bist du in der ersten Falle gelandet.
Das Dilemma
Spiritualität als Ideologie / Dogma / Sektenkult
Spiritualität ist weder eine Religion, Sekte, Dogma oder eine Ideologie.
Verdammt, man könnte fast sagen, dass Religionen die Spiritualität als eine Ideologie und Dogma nachahmen.
Ich persönlich lege jegliche Form von Ideologie und dogmatischen Gruppendenken ab, da ein Festklammern an eine bestimmte Weltanschauung uns für verschiedene Wirklichkeiten verschließt - sprich das genaue Gegenteil von Open-Mindedness.
Die Definition von Spiritualität und die Art und Weise, wie Menschen sie in ihrem Leben verkörpern, ist letztlich für jeden anders.
Ich glaube jedoch, dass einer der Gründe, warum Spiritualität einen schlechten Ruf hat, darin liegt, dass es durchaus zwielichtige Charaktere gibt, die Spiritualität für ihre eigenen Anreize und persönlichen Vorteile missbrauchen.
Wenn man sich den wahren Absichten einer Person / Gruppe nicht bewusst ist oder überhaupt nicht darüber nachdenkt, lässt man sich leicht zu allerlei Blödsinn manipulieren.
Eingriff des primitiven Ego
Ein großer Teil unserer Gesellschaft und des modernen Kapitalismus wird vom Ego gesteuert - oder eher kollektiven Egos.
Kurz gesagt: Du kannst dein Ego mit deinem egoistischen Arschgesicht verbinden, dass ständig nur an sich selbst denkt, wie du dein Überleben sicherst und was genau du für einen Nutzen aus einer Situation davonträgst.
Ich will nicht behaupten, dass unser Ego schlecht ist. Schließlich müssen wir alle irgendwie unsere Brötchen verdienen.
Wir sollten uns einfach nur bewusst machen, wie genau wir es nutzen und wann es uns in die Quere kommt.
Denn hier besteht eine weitere Falle für Menschen, die in die Spiritualität eintauchen.
Es sollten bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllt sein, um Spiritualität wirklich praktizieren zu können.
Bleiben wir ehrlich.
Warum solltest du dich mit Spiritualität befassen, nur um kurze Zeit später in deinen primitiven Ego-Geist zurückzukehren, der nur auf dein Überleben getrimmt ist?
Das heißt, einer der wesentlichen Ausgangspunkte ist, dass dein Ego seinen Frieden gefunden hat.
Bist du bereits am leben oder bist du nach wie vor am überleben?
Hast du dir bereits das Privileg erarbeitet, dir nicht ständig Gedanken darüber machen zu müssen, wie du deine Rechnungen im nächsten Monat bezahlst?
Geld fließt einem nicht einfach nur zu, weil man fest daran glaubt und sich die Millionen manifestiert.
Ehrlich gesagt hasse ich das Wort "manifestieren", denn ich denke die meisten Menschen, die sich daran aufhängen, machen sich nur selber etwas vor.
Beziehungsweise verschleiern sie ihren Drang danach einer scheinbaren existenziellen Bedrohung zu entkommen, indem sie mit Spiritualität Geld verdienen.
Sie sagen, dass es ihnen um Spiritualität geht, aber ihr eigentliches Interesse liegt darin, mit dir Geld zu verdienen.
Whatever tho, who am I to judge...
Was ist finanzielle Freiheit?
Wann erreicht man finanzielle Freiheit?
Ich habe Menschen kennengelernt, die jedes Jahr Millionen verdienen und dennoch an ihrem Existenzminimum leben.
Noch nie zuvor in der Geschichte, haben sich Menschen so sehr mit ihrer Karriere, dem Geld, das sie verdienen, und der Berufsbezeichnung, die sie tragen, identifiziert.
Marketer nutzen das Konzept der finanziellen Freiheit, Spiritualität, Dating-Tipps etc., um dir im Grunde genommen ein schlechtes Gewissen zu machen, Minderwertigkeitsgefühle zu erzeugen und dich in ihren Verkaufstrichter zu locken.
Geld ist noch immer oftmals ein Tabu-Thema, da nun mal viele Menschen ihren Selbstwert von ihren Finanzen abhängig machen.
In gewissem Sinne ist Geld ein direkter Maßstab für unsere Kompetenzen als Person.
Also, kein Wunder…
Dennoch frage ich mich, weshalb Geldmanagement in der Schule nicht gelehrt wurde.
Und damit meine ich nicht ein Vortrag von einer Sparkassen-Tante. Oh hell yea, ein Sparbuch wirft richtig Rendite ab, oder?! :D
Letztlich entscheidest nur du allein, wann du finanziell frei bist - jemand der bewusst und glücklich von Hartz IV lebt, ist wahrscheinlich finanziell freier, als die Millionäre am Existenzminimum.
Eine finanzielle Stabilität und die Befriedigung der grundlegenden Überlebensbedürfnisse bilden das Fundament für den Beginn jeglicher spiritueller Unternehmungen.
Ist es okay, mit Spiritualität Geld zu verdienen?
Sure, I mean again… Who am I to judge…
…certainly not my cup of tea tough.
Paradox der Ungebundenheit
Ein weiteres häufiges Dilemma für Menschen, die sich mit Spiritualität, Zen und östlicher Philosophie befassen - dass die Idee der "Ungebundenheit" / des "Losgelösten" / zu "Wasser werden" im modernen Leben nicht wirklich praktisch oder gar anwendbar ist.
Man darf nicht vergessen, dass ein Großteil der Philosophien vor Tausenden von Jahren entwickelt wurden, als es noch weitaus weniger Anforderungen und Komplexitäten im täglichen Leben gab.
Die Idee, sich sieben Jahre in ein Kloster zu begeben und eine Wand anzustarren, war also nicht gerade ein großer Verzicht.
Viele Menschen hängen an der Frage fest:
"Wenn ich an nichts hängen oder etwas begehren soll, wie zum Teufel soll ich dann überhaupt was auf die Beine stellen?"
Doch das eigentliche Dilemma liegt darin, wie wir "Anhaftung" definieren.
Viele denken, es bedeutet einfach nur, irgendetwas zu wollen oder zu begehren.
Ich selber habe mich nie wirklich in einer spirituellen Gemeinschaft wohlgefühlt, weil ich glaube, dass diese Menschen denselben Fehler machen, nur in die andere Richtung.
Einige von ihnen empfinden "das Begehren" als Wurzel allen Leids. Sie treten Kommunen bei, geben all ihren Besitz auf oder ziehen in ferne Länder.
Doch jetzt kommt's:
Selbst wenn du aktiv versuchst, an nichts gebunden zu sein, bist du immer noch an die Idee der Ungebundenheit gebunden!
Es ist, als würdest du versuchen, einem Bienenschwarm zu entkommen, indem du geradewegs in einen anderen Schwarm rennst.
Kopfzerbrechend, oder?
Der aktive Wunsch, wunschlos zu sein, ist immer noch ein Wunsch. Die Idee, deine Gedanken loszulassen ist immer noch ein Gedanke.
Ich denke, dass die meisten (intelligenten) Menschen, die von Spiritualität und östlichen Philosophien auf den ersten Blick abgeschreckt sind, dies intuitiv erkennen.
Und das auch zu Recht...
Nach dieser Definition von Begehren und Anhaftung bist du aufgeschmissen, wenn du es tust, und aufgeschmissen, wenn du es nicht tust.
Aber, anstatt dich mit "gebunden oder nicht gebunden sein" herumschlagen, konzentrieren wir uns lieber wieder darauf, unsere Perspektive zu erweitern.
Eine angemessene Erklärung wäre, dass es sich nicht nur um etwas handelt, das man will oder begehrt, sondern vielmehr um Dinge, vor deren Verlust man Angst hat.
Im Leben kann man alles verlieren. Alles.
Irgendwann geht alles verloren, und deshalb müssen wir, um überhaupt etwas zu haben, bereit sein, diesen Verlust hinzunehmen.
Kennst du das Sprichwort: "Man kann etwas erst dann wirklich haben, wenn man bereit ist, es zu verlieren"? Genau so ist es.
Es geht nicht darum, etwas zu tun oder nicht zu tun. Es geht darum, wie viel von deinem Selbstverständnis, deiner Identität an das Ergebnis dessen gebunden ist, was du machst oder nicht machst.
Schaffst du dir selbst überflüssiges Potenzial, weil der Drang nach einem bestimmten Ergebnis dich so unter Druck setzt?
Oder bleibst du hier in der Gegenwart und machst einfach, egal was dabei rauskommt.
"Gegenwärtig sein" bedeutet nicht, die Vergangenheit oder die Zukunft zu ignorieren.
Das ist eigentlich unmöglich, denn der Akt des Nachdenkens über Vergangenheit oder Zukunft findet in der Gegenwart statt.
Es ist unmöglich, nicht präsent zu sein.
Was sich ändert, ist, wie du dich selber identifizierst. Oder besser gesagt, wie du dein "Selbst" identifizierst.
Sei präsent, aber ignoriere die Vergangenheit oder die Zukunft nicht - sowieso unmöglich.
Lass einfach etwas lockerer, womit du dich identifizierst.
Natürlich kannst du Karriereziele haben, Gedanken, Ideen, Hoffnungen und Träume, doch lass nicht dein ganzes Selbst davon abhängen.
Es ist wie ein Rucksack - bring mit, was du brauchst, aber lass ihn dich nicht belasten.
Doch natürlich ist all das immer leichter gesagt als getan...
Der wahre Sinn & Zweck
Ich möchte das Ganze hier auf die Frage zurückführen, weshalb wir Spiritualität überhaupt benötigen.
Warum genau ist Spiritualität ein Teil des "Wheel of Life"?
Lass mich dir in diesem Sinne eine andere Frage stellen…
Was genau haben Kriminelle, Diebe, Vergewaltiger und alle gewalttätigen Leute gemeinsam? (so ziemlich die einzigen Menschen, die ich wirklich hasse)
Sie sind von der ultimativen Wahrheit abgekoppelt - genau das was passiert, wenn du Spiritualität vernachlässigst.
Sie hassen die Welt und geben allen anderen außer sich selbst die Schuld an ihren Problemen ohne je zu erkennen, dass das, was sie als "die Welt" bezeichnen, nur ein Konstrukt ist, das von ihrem eigenen begrenzten Verstand gesponnen wird.
Sie sind nicht in der Lage, die Verantwortung für ihre eigenen Umstände zu übernehmen, sondern überzeugen sich selbst damit, dass ihre Handlungen und deren Konsequenzen nicht auf ihre eigenen Entscheidungen zurückzuführen sind.
Ich erkläre es mir momentan so:
Irgendwann erkennen wir, dass alles nur ein Spiel ist.
Das Spiel was wir spielen, heißt Leben.
Und damit meine ich nicht das Berufliche, das Klettern auf der Leiter, sondern die Tatsache, dass alles, was wir sind und tun, letztlich nur ein kosmisches Zusammenspiel zwischen scheinbar getrennten energetisch geladenen Bewusstseinsmanifestationen ist.
Die meisten Menschen erkennen nie, dass es ein Spiel ist. Infolgedessen sind sie Sklaven der Ebbe und Flut dessen, was gespielt wird.
Sie sind kleine Ratten, die in einem Labyrinth herumirren, auf der Suche nach dem nächsten High - doch in ihrem Inneren herrscht eine furchtbare Leere.
Sie sind innerlich so tief verletzt und nicht bereit, sich selbst im Spiegel anzuschauen, um sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen, sodass sie sich in Süchten wie Pornos, Fast Food Fraß, sozialen Medien, Netflix, Videospielen und so weiter verlieren.
Doch wenn du es schaffst, diese harte Pille tatsächlich zu schlucken und erkennst, dass du mehr Kontrolle hast, um dein Leben in eine gewünschte Richtung zu lenken, krempelst du die Ärmel hoch und bist bereit, etwas zu tun.
Es gibt viele Menschen, die erkannt haben, dass es nur ein Spiel ist.
Einige dieser Menschen finden es heraus, indem sie sich weigern zu spielen.
Manche finden es heraus, indem sie einfach innehalten und aufpassen.
Manche finden es heraus, indem sie fast aus dem Spiel entfernt werden.
Manche erkennen es, indem sie zusehen, wie andere vor ihren Augen aus dem Spiel genommen werden.
Aber am Ende, aus welchem Grund auch immer, erkennen sie, dass es nur ein Spiel ist. Und weil es nur ein Spiel ist, haben sie keinen Grund, sich Sorgen zu machen oder Angst zu haben, niemals, denn es ist nur ein Spiel.
Und wer auch immer gewinnt oder verliert, es spielt keine Rolle, denn es fängt einfach wieder von vorne an.
Wir alle sind Spieler in dieser großen kosmischen Symphonie.
Wie Shakespear bereits meinte: “Die Welt ist eine Bühne und wir sind die Schauspieler.”
Und sobald du erkannst hast, dass alles nur ein spielerischer Tanz ist, wirst auch du mit gelassener Heiterkeit durch die Welt gehen.
:)
Dein Selbst-Test
All das mag für dich noch immer sehr mystisch und fremd klingen, aber solltest du diese Seite verfolgen wird es dir im Laufe der Zeit vielleicht klarer werden.
Um das Ganze hier praktisch zu halten, beantworte einfach die folgenden Fragen auf 'ner Skala von 1-10, um festzustellen, ob du dich mit Spiritualität beschäftigen solltest oder nicht.
Wie viel Wert legst Du auf die absolute Wahrheit?
Wie viel Wert legst Du auf Verständnis statt Wissen?
Wie viel Wert legst Du darauf, Realität zu verstehen? (Im Inneren und Äußeren)
Wie sehr stehst du auf Gedankenspiele und Mindf*cks? Ist es Dir möglich zwei widersprüchliche Glaubenssätze und Paradoxa zuzulassen?
Wie viel Wert legst Du darauf, ein anständiger Mensch zu sein?
Wie viel Wert legst Du auf deine Gesundheit? (physisch, psychisch, emotional)
Wie viel Wert legst Du darauf, in einer gesunden Umgebung zu leben?
Wie sehr bist Du in der Lage, deine eigene Sterblichkeit zu akzeptieren?
Wie viel Wert legst Du darauf, dich von Emotionen wie Wut, Zorn, Hass, Angst, Depressionen, Einsamkeit, Verachtung, Eifersucht, Groll, Reue und permanenten Schuldzuweisungen loszulösen?
Wie viel Wert legst Du auf die allumfassende Liebe?
Wie viel Wert legst Du darauf, authentisch zu sein ohne jedem in den Arsch zu kriechen oder dir ständig den Kopf zu zerbrechen, was andere Leute über dich denken?
Wie viel Wert legst Du darauf, Weisheit zu kultivieren?
Wie viel Wert legst Du darauf, die Menschheit und / oder die Tiere von ihrem Schmerz und Elend zu befreien?
Wie viel Wert legst Du darauf, bewusst zu agieren?
Wie viel Wert legst Du auf die natürliche Schönheit, von der Du umgeben bist?
Wie sehr willst Du wieder ein Kind sein? (vorausgesetzt du hattest das Privileg eine wahrhaft schöne Kindheit genießen zu dürfen - diese magischen Jahre von 3 - 11)
Wie sehr willst du dich von den erbärmlichen, banalen Problemen, die sich manche Menschen in deinem Umfeld permanent selbst erschaffen, loslösen?
Mit wie viel Leidenschaft, Lebensfreude, Enthusiasmus und Charisma willst du durch's Leben gehen?
Wie sehr willst du dich vom Schwarz-Weiß Denken loslösen?
Wie sehr willst du das “Sowohl als Auch” Spiel beherrschen? - z.B. im Bezug auf unsere Männlichkeit: Sowohl gefestigt in unseren Entscheidungen, als auch flexibel und offen für die Perspektiven und Bedürfnisse des Anderen.
Wenn Du diese Fragen mit hohen Zahlen beantwortet hast, dann solltest Du die Spiritualität auf keinen Fall vernachlässigen.
Das ist keine geistige Selbstbefriedigung, sondern tatsächlich die Art und Weise, wie man im 21. Jahrhundert ein gutes, erfülltes Leben führt.
Für mich persönlich ist Spiritualität eine der wichtigsten Aspekt im "Wheel of Life".
Wenn du Spiritualität und die Ausschöpfung deines vollsten Potenzials ernst nimmst, dann wirst du auf diesem Weg merken, wie du anfängst die Welt mit ganz anderen Augen zu betrachten.
Deine Kommunikation wird sich verändern - nicht nur mit anderen, sondern vor allem auch der innere Mono- bzw. Dialog in dir selbst.
Und dennoch dürfen wir die anderen Bereiche niemals vergessen, denn sie sind alle eng miteinander verbunden. Und das ist letztlich der Grund, warum meine Arbeit hier in so viele verschiedene Bereiche unserer menschlichen Existenz hineinreicht.
For now, the last question for you to contemplate...
Sind wir menschliche Wesen, die spirituelle Erfahrungen machen, oder sind wir spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung auf einem Planeten namens "Erde" machen?
Cheers! 🍷